Angepasste Mitarbeiter – Keine Querdenker
Der ideale Mitarbeiter bringt eigene Ideen ein, zeigt Initiative und sprüht nur so vor Originalität? Nun ja – fast! Denn eigentlich sind die Eigenschaften, die sich Führungskräfte von ihren Mitarbeitern wünschen etwas anders gelagert, wie Dr. Andrea Derler in einer Studie für ihre Dissertation herausfand. Offenbar sind Querdenker weniger gefragt und die Unternehmen setzen eher auf angepasste Mitarbeiter.
Angepasste Mitarbeiter geschätzt
Demnach sind es hauptsächlich klassische Parameter wie Verlässlichkeit, Produktivität und Loyalität, die Chefs an Arbeitnehmern schätzen. Das sei vor allem in Konzern-Kulturen, beziehungsweise Großunternehmen der Fall, wo in erster Linie viel Leistung und schnelle Resultate im Vordergrund stehen. Konzernmanager hatten ohnehin die umfassendsten Vorstellungen vom idealen Mitarbeiter, erklärt Andrea Derler.
Angepasste Mitarbeiter seien Führungskräften lieber, das zeigen auch die anderen erwünschten Eigenschaften, die es in die Top Ten geschafft haben. Demnach sehen es die Vorgesetzten gerne, wenn ihre Mitarbeiter auch noch Begeisterung, Fleiß, Höflichkeit und Teamfähigkeit mitbringen.
Selbstbewusstsein wenig gefragt
Weniger erwünscht sind – und hier wird es interessant – Fröhlichkeit, Selbstbewusstsein, Abweichen von Firmentrends sowie schwere Beeinflussbarkeit und Selbstlosigkeit. Für Derler ist das ein Widerspruch zwischen der Darstellung nach außen und dem, was in Unternehmen tatsächlich gelebt wird. „Denn die meisten Unternehmen sehen sich als innovativ und offen für Neues“, so Derler.
Das Problem dabei sei, dass Unternehmen mit diesen Anforderungen an Wunschkandidaten sehr ähnliche Mitarbeiter einstellen und so ihre Innovationskraft kaum verbessern. Derlers Vorschlag: „Unternehmen sollten bei der Personalauswahl auch prüfen, welches Innovationspotential Beschäftigte mitbringen“. Also zur Abwechslung vielleicht doch mal einen Querdenker einstellen …
26.03.2015
Bild: Colin Behrens; pixabay.com