Was macht ein Conversion Manager?

Veröffentlicht: 02.05.2022 | Lesedauer: 4 Minuten

Internet und Digitalisierung haben das Kaufverhalten und die Kundenkommunikation nachhaltig verändert und alternative Vertriebswege geschaffen. Der Bereich E-Commerce boomt, bringt aber zugleich für Mitarbeiter in Marketing und Vertrieb neue Aufgaben mit sich. Hier sind immer öfter echte Spezialisten gefragt – wie beipielsweise Conversion Manager. Grund genug, sich einen noch recht jungen Beruf einmal genauer anzuschauen.

salesjob Jobportrait Conversion Manager

Was ist ein Conversion Manager?
Welche Aufgaben bringt dieser Job mit sich?
Was muss ein Conversion Manager können?
Ausbildung oder Studium: Wie wird man Conversion Manager?
Wie sind die Verdienstmöglichkeiten?


Conversion Manager Jobportrait

Conversion Manager Definition

Der Beruf des Conversion Managers oder Conversion Rate Optimization Managers (kurz: CRO-Manager) ist im Marketing – speziell im Online Bereich – angesiedelt. Weil Marketing und Vertrieb Hand in Hand gehen, spielt seine Arbeit letztendlich für die Vertriebserfolge und damit die Umsätze eine entscheidende Rolle. Wie viele Interessenten können in qualifizierte Leads verwandelt und wie viele davon schließlich als Kunden gewonnen und langfristig ans Unternehmen gebunden werden?

Das wird mit der sogenannten Conversion Rate (zu Deutsch: Konversions- bzw. Umwandlungsrate) gemessen. Sie stellt eine wichtige Schlüsselkennzahl dar und lässt sich durch den Marketing bzw. Sales Funnel gut veranschaulichen. Der Conversion Manager zeichnet für Analyse und Optimierung der Umwandlungsrate in den einzelnen Funnel Stages verantwortlich. Und das beileibe nicht nur bei Web-Shops, sondern zunehmend auch im B2B-Bereich. Denn hier gewinnt die digitale Kundenkommunikation ebenfalls stetig an Bedeutung.

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Welche Aufgaben hat ein Conversion Manager?

Im digitalen Zeitalter ist die Website einer Firma die Visitenkarte und oft Anlaufstelle Nummer eins für Kunden und Interessenten. Was und wie dort angeboten wird, wirkt sich auf die User Experience (UX) aus. Diese entscheidet darüber, ob ein Besucher der Website eine vom Unternehmen gewünschte Handlung ausführt (z.B. Kontaktaufnahme, Download, Newsletter-Abo oder Kauf). Eine der wichtigsten Aufgaben im Conversion Management besteht darin, eine bestmögliche User Experience zu entwickeln, um so die Konversionsrate zu steigern.

Das bedeutet, Conversion Manager müssen wissen, was die Zielgruppe interessiert und entsprechende Inhalte bereitstellen. Sie beobachten und analysieren das Nutzerverhalten auf der Website an den einzelnen Stationen der Customer Journey. Aus den gewonnenen Daten leiten sie konkrete Handlungsempfehlungen für digitale Optimierungsprozesse ab, setzen sie um und kontrollieren die Erfolge. Das beinhaltet unter anderem Tätigkeiten wie:

➢ Zielgruppen-, Markt- und Konkurrenzanalysen
➢ Konzeption von
Buyer Personas
➢ Data-Tracking und -auswertung
➢ A/B-Testings und Machbarkeitsstudien
➢ Suchmaschinenoptimierung
➢ Webdesign

Jobs im Conversion Management sind zweifelsohne sehr datengetrieben. Doch nicht nur das: Der CRO-Manager muss ebenfalls einen guten Draht zu Kunden – ganz im Sinne der Customer Centricity – aber auch zu Geschäftspartnern haben, Kontakte pflegen und Probleme oder Konflikte zielgerichtet lösen. Außerdem wird in diesem Bereich die interdisziplinäre Zusammenarbeit groß geschrieben.

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Welche Fähigkeiten muss ein Conversion Manager mitbringen?

Anhand der Aufgaben wird schnell klar: Hier sind besonders analytische Fähigkeiten, Zahlenaffinität und strategisches Denken gefragt. Um im Conversion Management zu arbeiten, sollte man betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und geschäftliche Abläufe verstehen. CRO-Manager brauchen Methodenkompetenz und müssen den Umgang mit Analytic- und Testingtools sowie Präsentationstechniken beherrschen.

Eine der wichtigsten Eigenschaften aber ist eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit. Die wird natürlich einerseits im Umgang mit Kunden benötigt. Andererseits sind exzellente kommunikative Skills unabdinger für Teamarbeit und Absprachen mit den oberen Geschäftsebenen.

In der Regel wird von Conversion Managern erwartet, dass sie über eine eigenständige, organisierte Arbeitsweise verfügen und obendrein flexibel und teamfähig sind. Eine kreative Ader darf trotzdem nicht fehlen. Denn sowohl bei der optischen und inhaltlichen Gestaltung einer Website als auch bei der Optimierung der User Experience kommt es auf findige Ideen an.

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Wie kann man in den Beruf einsteigen?

Eins vorweg: Eine direkte Ausbildung oder ein Studium zu diesem Beruf im klassischen Sinne gibt es (bisher noch) nicht. Wer sich für einen Job als Conversion Manager interessiert, braucht bereits Kenntnisse und Praxis in Marketing, E-Commerce und Vertrieb – muss also wissen, wie Verkaufsprozesse funktionieren. Viele Arbeitgeber setzen ein Studium mit Schwerpunkt BWL, Kommunikation oder Marketing bzw. eine vergleichbare Ausbildung sowie eine gewisse Erfahrung – etwa im Projekt-Management und in der Kundenkommunikation – voraus.

Mit Know-how in Online-Kundengewinnung und Verkaufspsychologie sowie einem Händchen für Website Gestaltung kann man inzwischen anerkannte Zertifikatslehrgänge im Conversion Management absolvieren. So zum Beispiel bei der BITKOM-Akademie oder bei der Digital Agentur »konversionsKRAFT«. Das Tätigkeitsfeld steht engagierten Ouereinsteigern also durchaus offen. Gerade für Vertriebsmitarbeiter, die ja ohnehin große Stärken beim Kundenkontakt mitbringen, liegt im Conversion Management eine interessante zusätzliche Qualifikations- bzw. Weiterbildungsmöglichkeit.

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Wieviel verdient ein Conversion Manager?

Das durchschnittliche Gehalt als Conversion Manager beträgt ca. 43.000 Euro brutto im Jahr. Allerdings gibt es dabei durchaus erhebliche Abweichungen nach unten oder oben. Wie bei jedem anderen Beruf wird das Gehalt nämlich durch verschiedene Faktoren mitbestimmt. Dazu gehören in erster Linie:

  • Branche
  • Mitarbeiterzahl
  • Standort
  • Ausbildung und Berufserfahrung

Meistens ist es so, dass international agierende Industrieunternehmen besser bezahlen als beispielsweise der Handel oder die Medienbranche. Und: Je mehr Mitarbeiter der Arbeitgeber insgesamt beschäftigt, desto mehr Gehalt ist drin.

Die Gehaltsspanne bei Jobs im Conversion Management kann von 35.000 Euro bis zu mehr als 80.000 Euro reichen. Da fällt es nicht ganz leicht, sich selbst zu verorten. Erst recht, wenn man schon bei der Bewerbung gebeten wird, seine Gehaltsvorstellung zu beziffern. Für Neueinsteiger ist eher ein Gehalt zwischen 30.000 Euro und 38.000 Euro realistisch. Wer mehrere Jahre Erfahrung hat, darf sein Wunschgehalt höher ansetzen. Gehaltsportale bieten einen guten, ersten Überblick. Letztendlich zählen beim eigenen Verdienst aber die konkreten, individuellen Umstände.

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Zusammenfassung

Conversion Manager analysieren und optimieren die Konversionsraten im Verkaufs- bzw. Geschäftsprozess. Sie gestalten zielgruppenrelevante Inhalte und ermitteln Potenzial zur Verbesserung des Online-Angebots. Sie sind aber nicht nur Analytiker, sondern für das Kundenbeziehungsmanagement ebenso unverzichtbar. Im Zuge der fortschreitenden Digitalsierung wird ein gut aufgestelltes CRO-Management mit darüber entscheiden, ob ein Unternehmen auch weiterhin wettbewerbsfähig bleibt.


Redaktioneller Hinweis:
Die Gehaltszahlen stellen lediglich grobe Mittelwerte zur Orientierung dar. Dazu wurden Angaben des Gehaltsportalen gehalt.de herangezogen.

Gender-Hinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die geschlechtsspezifische Differenzierung nicht durchgehend, sondern meist das generische Maskulinum (z. B. „der Mitarbeiter“). Sämtliche Personenbezeichnungen gelten jedoch gleichermaßen für jedes Geschlecht und sollen keinerlei Benachteiligung darstellen. Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe und ist wertfrei.

Beitragsbild: Adobe Stock | flyalone

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