Befristete Arbeitsverhältnisse: Einerseits …
Einerseits waren laut statista in Deutschland im Jahr 2014 4,62 Millionen aller Arbeitsverhältnisse befristet. Andererseits aber auch 30,85 Millionen unbefristet. Einerseits sind das viele Menschen, die in befristeten Arbeitsverhältnissen leben. Andererseits waren es 2005 (ebenfalls laut statista) noch mehr: 4,67 Millionen befristete Arbeitsverhältnisse gegenüber (nur) 27,34 Millionen unbefristeter.
Mehr Erfahrungen durch befristete Arbeitsverhältnisse?
Einerseits waren nach einer Statistik aus 2011/2013 nur 14,4 Prozent aller Arbeitnehmer mit befristeten Arbeitsverträgen beschäftigt. Andererseits fast 55 Prozent der Berufsanfänger. Einerseits sind das ziemlich viele, andererseits ist und war der Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse in anderen Ländern innerhalt der Europäischen Union auch vor der Bankenkrise erheblich höher.
Einerseits lässt sich innerhalb verschiedener befristeter Arbeitsverhältnisse schnell eine Menge an praktischen Erfahrungen sammeln. Andererseits stellt sich die Frage, wie Arbeitgeber solche Erfahrungen bewerten. Einerseits eröffnen befristete Arbeitsverhältnisse Chancen auf persönliche und fachliche Entwicklung, andererseits „versauen“ mehrere Befristungen hintereinander den Lebenslauf.
Einerseits wollen Unternehmen Mitarbeiter, die fürs Unternehmen und die dort übernommenen Aufgaben brennen, die loyal sind und sich über das Maß hinaus engagieren. Andererseits lässt sich die eigene Motivation und Loyalität nicht zu einem fixen Datum (dem des Vertragsendes) wie einen Lichtschalter ein- und ausschalten.
Weniger Sicherheit durch Befristung?
Einerseits sind die häufig befristeten Traineeprogramme eine Chance und ein Sprungbrett für eine Karriere im Unternehmen. Andererseits bedeutet ein unbefristeter Arbeitsvertrag einen festen Arbeitsplatz. Und man hat damit „was Sicheres“. Selbst, wenn es unterhalb der eigenen Qualifikation ist.
Einerseits würde sich ein unbefristeter Vertrag vielleicht schon finden lassen, wenn man bundesweit sucht. Andererseits: Wer will schon in die Pampa, wo keiner hin will und man keinen kennt? Einerseits ist im Grunde jedes Arbeitsverhältnis durch die Probezeit ein tendenziell befristetes Arbeitsverhältnis, andererseits kann man das erst mal wunderbar und problemlos verdrängen, dass das so ist.
Einerseits macht man sich ziemlich viele Gedanken um das Thema. Andererseits: Gibt es eine Lösung? Hat man wirklich immer die Wahl? Es kommt doch in aller Regel, wie es kommt. Wo ist also das Problem? Falls Sie Antworten auf all diese Überlegungen gefunden haben, dann schicken Sie mir die doch!
Ihre Sabine Kanzler
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