Business Reisen: Unterwegs mit Hindernissen
In manchen Berufen gehört das Unterwegssein dazu wie in anderen Schreibtisch und Bürostuhl. Doch so alltäglich Business Reisen für viele auch sein mögen – alles in der Hand hat man nicht. Verpasste oder gestrichene Flüge, verspätete Züge, Gepäckunfälle jeglicher Art oder Probleme am Zoll – auf einer Geschäftsreise kann so einiges schiefgehen. Das bestätigt auch die Studie »Chefsache Business Travel 2014« von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV).
Extreme Wetterlagen und knappe Umsteigezeiten
Demnach werden Business Reisen am häufigsten durch extreme Wetterlagen behindert. Bei 63 Prozent der 220 Befragten haben Stürme oder heftige Schneefälle die Ab- oder Weiterreise unmöglich gemacht. Darüber hinaus konnten 61 Prozent wegen eines Streiks ihre Reise nicht rechtzeitig antreten. Ein weiteres Hindernis sind zu knappe Umsteigezeiten oder ein Flughafenwechsel. Dadurch hat mehr als die Hälfte schon einmal einen Weiterflug verpasst. Doch das sind nicht die einzigen Hindernisse, die sich Geschäftsreisenden in den Weg stellen.
Auch die Abläufe am Flughafen sind nicht selten dafür verantwortlich, dass Flüge verpasst werden. So gaben 45 Prozent an, zu viel Zeit beim Einchecken oder während der Sicherheitskontrolle gebraucht und dadurch einen Flug versäumt zu haben. Knapp ein Drittel der Geschäftsreisenden hatte schon einmal Probleme am Zoll. Beispielsweise weil sie nicht wussten, dass bestimmte Produkte, wie etwa spezielle Lebensmittel, nicht eingeführt werden dürfen. Weitere 23 Prozent der Befragten konnten übrigens auf Grund eigenen Verschuldens die Reise nicht antreten, weil ihnen nicht klar war, dass sie einen Reisepass benötigen.
Gezieltes Management für Business Reisen
Außerdem werden beruflich Reisende auch durch politische Unruhen aufgehalten. Insgesamt 34 Prozent sagten, dass Unruhen im Zielland die Reise be- oder gar verhinderten. „Ereignisse, wie beispielsweise in Israel, verdeutlichen auf dramatische Weise: Unternehmen brauchen stets verlässliche Informationen, wo sich ihre Mitarbeiter befinden“, sagt Stefan Vorndran, Vorsitzender des Ausschusses »Business Travel« im DRV und plädiert für ein professionelles Reisemanagement.
Darüber hinaus kann ein solches Travel Management helfen, Kosten einzusparen. Das zeigt die »Geschäftsreiseanalyse 2014« vom Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR). Demnach ist das Reisevolumen bei größeren Unternehmen im Fünfjahresvergleich durchschnittlich um 17 Prozent gewachsen. Die Reisekosten jedoch nur um 10 Prozent.
Bisher gibt es in drei Vierteln dieser Unternehmen einen Travel Manager. In Zukunft dürfte die Relevanz dieser Position noch steigen. Vor allem im Bereich Sicherheit und Datenschutz bei Business Reisen existiert laut der Studie noch Nachholbedarf. Über die Hälfte der Mittelständler kümmert sich bislang noch nicht gezielt um diese Bereiche.
12.08.2014
Siehe auch: Außendienstler im Stau – vergütungspflichtige Arbeitszeit oder nicht?
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