Großraumbüro: Verhalten im Büroalltag
Links der „Kaffeeschlürfer“, rechts der „Gemüseschredder“, gegenüber der „Autokommunikative“ und schräg hinten der „Tastaturprügler“. Ein Großraumbüro vereint so viele unterschiedliche – und man möchte fast sagen exotische – Spezies, dass sich das Großraumbüro manchmal anfühlen mag wie ein Zoo. Fehlt eigentlich nur noch ein Plakat mit der Aufschrift: „Bitte nicht füttern!“ Doch Scherz beiseite. Was sich tagtäglich in Großraumbüros abspielt, mag für Außenstehende amüsant klingen. Für die Betroffenen jedoch kann der Arbeitsalltag in dem wuselnden Durcheinander zum echten Stressfaktor werden.
Stressfaktor Großraumbüro
Für die Unternehmen haben Großraumbüros durchaus Vorteile. Darunter Kosteneinsparungen sowie die Förderung von Kommunikation und Teamgeist. Doch wie teamfördernd kann es eigentlich sein, wenn unterschiedlichste Charaktere auf engstem Raum aufeinandertreffen und schlimmstenfalls eine genervte, unterdrückt aggressive Stimmung herrscht?
Dass der Arbeitsalltag auch schon ohne Großraumbüro stressig genug ist, zeigen die Arbeitnehmerbefragungen der letzten Jahre sehr deutlich. Laut Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2012) steigt der Termin- und Leistungsdruck. Ebenso die Anzahl der Arbeitsunterbrechungen sowie der Druck, verschiedene Arbeiten gleichzeitig erledigen zu müssen – oder zu wollen.
Regeln für ein rücksichtsvolles Miteinander
Wie aber lassen sich die modernen Anforderungen des Arbeitslebens mit den Bedingungen in einem Großraumbüro in Einklang bringen? Letztendlich nur, indem gegenseitige Rücksicht gewahrt wird. Einige wenige Grundregeln können bereits helfen, das Klima im wörtlichen wie übertragenen Sinne deutlich zu verbessern.
Privatgespräche sollten in die Kaffeeküche verlegt werden. Auch wer gerade ein Projekt erfolgreich abgeschlossen und nun Zeit hat, über das letzte Champions-League-Spiel zu diskutieren, sollte beachten: Der Kollege am Tisch weiter steckt vielleicht gerade mitten in einer heißen Phase und braucht seine Konzentration.
Verhaltensweisen, die man vermeiden sollte
Bei Kollegen, die geräuschvoll essen, trinken, fluchen, den Telefonhörer publikumswirksam auf die Gabel knallen oder ihre Mitmenschen sonst wie an ihrem aufregenden Leben teilhaben lassen, hilft eigentlich nur ein Gespräch unter vier Augen. Manchen wird ihr Verhalten nämlich erst dann bewusst, wenn man sie offen darauf anspricht.
Auch wenn Telefonate natürlich persönlicher sind, in einem Großraumbüro sollte so viel wie möglich per Mail geklärt werden, um die Kollegen nicht zu stören. Natürlich gilt dies auch für das eigene Mobiltelefon. Niemand freut sich, wenn plötzlich „The Final Countdown“ oder andere Klingelton-Klassiker scheppernd durchs Büro hallen und alle aus der Konzentration reißen.
Unbeliebt machen sich aber auch Kollegen, die eine Vorliebe für Knoblauch haben und dieser auch noch im Büro frönen. Wer also am Arbeitsplatz isst, sollte ein wenig Rücksicht auf seine Kollegen nehmen und mit den geruchsintensiven Nahrungsmitteln lieber bis nach Feierabend warten.
Apropros Gerüche: Auch das Baden in Rasierwasser oder Parfum vor Arbeitsantritt ist nicht ratsam. Ebenso wenig wie nicht zu duschen. Das regelmäßige Lüften der Räumlichkeiten kann aber sehr wohl hilfreich sein, um das Betriebsklima zu verbessern.
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