Arbeitsmarktprognose 2030 für Deutschland
Der Arbeitsmarkt in Deutschland wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten großen Herausforderungen stellen müssen. Der demografische Wandel führt dazu, dass sich die Situation bereits in 16 Jahren deutlich verschärft haben dürfte. Dies geht aus der Arbeitsmarktprognose 2030 hervor, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Auftrag gegeben hat. Eines der zentralen Ergebnisse der Untersuchung ist der drastische Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter um gut sechs Millionen.
Arbeitsmarktprognose signalisiert Engpässe am Arbeitsmarkt
In der Folge wird sich der Fachkräftemangel hierzulande deutlich zuspitzen. Besonders hart trifft es die ostdeutschen Bundesländer, die den stärksten prozentualen Rückgang der Erwerbstätigenzahlen erwarten. Dagegen ist der Rückgang in Westdeutschland vergleichsweise gering. Ganz konkret ergab die Untersuchung für ganz Deutschland, dass die Zahl der Erwerbstätigen um 1,4 Millionen auf 39,2 Millionen sinkt. Ebenso verringert sich die Zahl der Ewerbslosen um 1,4 Millionen auf 1,7 Millionen Personen.
Zugleich erwartet die Arbeitsmarktprognose ein jährliches Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um durchschnittlich 1,5 Prozent. Um den zu erwartenden Engpässen auf dem Arbeitsmarkt zu begegnen, hat die Bundesregierung im Jahr 2011 ein Fachkräftekonzept beschlossen.
Höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen, Älteren und Personen mit Migrationshintergrund
Im Kern geht es darum, das inländische Potenzial auszuschöpfen, indem mehr Frauen, Ältere sowie Personen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt integriert werden. Diese Maßnahmen werden im zweiten Schritt durch einen Ausbau der Willkommenskultur für eine vereinfachte qualifizierte Zuwanderung ergänzt.
Gelingen die Maßnahmen der Fachkräftesicherung, die unter anderem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorsehen, könnte die Beschäftigungssicherung für ältere Arbeitskräfte mit einem Zuwachs von 1,2 Millionen rechnen, während die Erwerbsbeteiligung der Frauen ein Plus von 0,5 Millionen verzeichnen könnte. Die Ausdehnung der Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten (insbesondere Frauen) könnte einen zusätzlichen Zuwachs von 0,9 Millionen bewirken.
Insgesamt zeigt die Arbeitsmarktprognose 2030, dass es die größten Engpässe unter anderem bei Managern, leitenden Angestellten sowie technischen Berufen geben dürfte, was langfristig zu wirtschaftlichen Konsequenzen führen wird. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales geht davon aus, die Effekte des demografischen Wandels durch die getroffenen Maßnahmen zum Teil auffangen zu können – sofern diese weiterhin konsequent umgesetzt werden.
28.03.2014
Quelle: Arbeitsmarktprognose 2030 | Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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