Generation 50plus: Die Integration älterer Mitarbeiter
Noch ist der Anteil der Generation 50plus in den Unternehmen weitestgehend überschaubar. Doch im Laufe der nächsten Jahre wird die demografische Entwicklung auch die Unternehmenslandschaften dahingehend verändern, dass in den Betrieben immer weniger jüngere Mitarbeiter tätig sind. Eine zukunftsorientierte Personalpolitik berücksichtigt bereits jetzt die durch demografischen Wandel und Fachkräftemangel hervorgerufenen Veränderungen.
Tatsächlich ist die Personalpolitik vieler Unternehmen geprägt von vielen Vorurteilen, wie der mangelnden Leistungs- und Lernbereitschaft älterer Mitarbeiter oder dem häufigeren krankheitsbedingten Ausfall.
Dabei ist hier weniger das Alter der entscheidende Faktor, sondern viel mehr die vorherrschende Unternehmenskultur, die wesentlichen Einfluss auf die Motivation und Situation der Mitarbeiter nimmt. Dazu gehören zum einen die Weiterbildung und die Bindung der eigenen Arbeitskräfte an das Unternehmen.
Perspektiven zur Mitarbeiterbindung
Dabei geht es vor allem darum den eigenen Mitarbeitern Perspektiven und Entwicklungschancen aufzuzeigen. Aber wieso sollte dies nur für die jüngeren Mitarbeiter gelten und nicht auch für die Generation 50plus? Das Argument der Langfristigkeit der Bildungsinvestition scheint unter den heutigen Arbeitsbedingungen zu kurz gedacht.
Mit Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre steht selbst ein bereits 50jähriger Mitarbeiter dem Unternehmen noch 17 Jahre zur Verfügung. Wer kann schon behaupten, dass die Arbeitskraft eines Mittzwanzigers dem Unternehmen weitere 17 Jahre zur Verfügung steht? Zumal die Wechselbereitschaft, auch bedingt durch äußere Lebensumstände wie Familie, mit zunehmendem Alter abnimmt.
Konzepte zur Beschäftigung älterer Mitarbeiter
Zum anderen geht es aber auch darum, die Arbeitssituation dem Alter entsprechend anzupassen. Wo aufgrund der physischen und psychischen Beanspruchung die benötigten Erholungsphasen mit dem Alter länger werden, kann man mit flexiblen oder verkürzten Arbeitszeitmodellen entgegenwirken.
Die vielzitierte Work-Life-Balance darf also nicht nur Berücksichtigung bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter im Sinne einer Attraktivitätssteigerung der eigenen Arbeitgebermarke finden, sondern kann auch dazu genutzt werden, um die erfolgreichen langjährigen Mitarbeiter weiter zu motivieren und ans Unternehmen zu binden.
Potenzial der Generation 50plus
Nicht zuletzt geht es darum, die vielen positiven Kompetenzen nutzbar zu machen, die gerade älteren Mitarbeitern zugesprochen werden können. Dazu gehören zum Beispiel der realistische Umgang mit komplexen Sachverhalten, die Krisenbeständigkeit und ein gutes Zeitmanagement, sowie eine gute Kooperationsfähigkeit und eine aus der Erfahrung gewonnene Gelassenheit.
Diese Eigenschaften stehen dem Ehrgeiz, der Zielstrebigkeit und dem Erfolgshunger der jüngeren Belegschaft keinesfalls entgegen, sondern ergänzen sie perfekt. Denn ein heterogenes Vertriebsteam profitiert nicht nur vom Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer, sondern auch von der sich gegenseitig ansteckenden Motivation.
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