Intelligenz im Beruf als Karrieregarant?
Das menschliche Gehirn – ein beige-braunes, verschlungenes, knorpelartiges Gebilde. Der Sitz unserer Intelligenz. In einem Artikel auf Spiegel-Online von Ende April 2013 hieß es, dass die Intelligenz im Beruf maßgeblich die Karrierechancen bestimme. Je schlauer jemand sei, umso höher seine Aufstiegschancen.
Das Wort Intelligenz leitet sich von dem lateinischen Begriff intellegere „verstehen“, wörtlich „wählen zwischen…“, ab. Dieser wiederum setzt sich aus den lateinischen Wörtern inter „zwischen“ und legere „lesen, wählen“ zusammen. In der Psychologie misst die Intelligenz die kognitive Leistungsfähigkeit von Menschen.
Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge bedingen unsere Gene sowie Umwelteinflüsse den Intelligenzquotienten. Mittels Intelligenztests wird dieser ermittelt und erfasst in Abweichung zum Mittelwert 100 die eigenen geistigen Fähigkeiten. Wer darunter liegt, den stuft man als unterdurchschnittlich ein. Wer darüber liegt, gilt als überdurchschnitlich intelligent.
Persönlichkeit und Intelligenz
Von Ärzten und Richtern verlangen wir ein hohes Maß an Intelligenz. Genau so sollten auch Lehrer und Ingenieure eine hohe kognitive Leistungsfähigkeit aufweisen. Bei einer Reinigungskraft oder einem Maler wird dagegen für die Ausübung des Berufes nicht viel Intelligenz gefordert. Manchmal kann Intelligenz im Beruf sogar hinderlich sein.
Wenn man intensiv über die Lösung eines Problems nachdenkt und alle Möglichkeiten berücksichtigt, erfordert das viel Zeit. Wobei ein durchschnittlich intelligenter Kollege ohne große Umwege einen (richtigen) Weg einschlägt und früher ans Ziel gelangt. Denn hohe Intelligenz muss nicht heißen, dass derjenige auch tatsächlich die geforderte Leistung erbringt. Intelligenz im Beruf? Ja, aber persönliche Eigenschaften wie Faulheit, Introvertiertheit und Unmotiviertheit wirken sich negativ auf die Arbeit und somit auch auf die Karriere aus.
Warum Intelligenz im Beruf nicht alles ist
Laut einer Umfrage der Heidrick & Struggles Personalberatung werden „Ehrgeiz“ und „gute Netzwerke“ als wichtigste Karrierekriterien bewertet. Danach folgen ein „klares Wertegerüst“ und „hohe Sozialkompetenzen“. „Überdurchschnittliche Intelligenz“ ist für die tausend befragten Manager ein unwesentlicher Faktor. Und wir von salesjob, dem Stellenmarkt für Fach- und Führungskräfte aus dem Vertrieb, können diesen Ergebnissen zustimmen.
Im Vertrieb zählen noch andere Stärken
Um im Vertrieb erfolgreich zu sein, sind beispielsweise Engagement, Leistungswille und gute Umgangsformen gefordert. Also müssen weniger intelligente Menschen nicht resignieren. Persönliche Eigenschaften wie Ehrgeiz, Ausdauer, Gewissenhaftigkeit, Motivation und Extrovertiertheit helfen, ein Manko an Intelligenz auszugleichen. Genau das weiß auch die Berufsberaterin Uta Glaubitz. Denn in bestimmten Berufen komme es nicht so sehr auf kognitive Fähigkeiten an. Ein Model beispielsweise braucht die richtigen Maße, um erfolgreich zu sein. Wohingegen ein Torwart über schnelle Reflexe und eine Hutmacherin über Kreativität verfügen sollte.
Also lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn Ihr Kollege intelligenter ist (oder nur so scheint) als Sie. Oder aber wenn er schneller zu einer Lösung gelangt als Sie, obwohl Sie einen höheren Intelligenzquotienten besitzen als er. In beiden Fällen müssen Sie sich vor Augen halten, dass Sie sich durch weitere persönliche Merkmale profilieren.