Vorstellungsgespräch: Stärken und Schwächen kommunizieren
Wenn ein Vorstellungsgespräch ansteht, möchte man möglichst die persönlichen Stärken betonen und die Schwächen in den Hintergrund stellen. Schließlich will man ja die eigenen Vorzüge nutzen, um im Bewerbungsgespräch zu punkten und sich von der Konkurrenz abzuheben. Die weniger positiven Seiten kommen besser gar nicht erst zur Sprache. Doch wie erkennt man die individuellen Stärken und Schwächen? Und wie nutzt man sie im Vorstellungsgespräch? Ein wenig Selbstreflexion kann dabei nicht schaden. Sie weist den Weg zu den positiven und weniger positiven Charaktereigenschaften.
Die Fragen nach den individuellen Vorzügen und den schwach ausgeprägten Eigenarten kommen in nahezu jedem Vorstellungsgespräch. Wer auf der Suche nach einem neuen beruflichen Wirkungsfeld ist, muss damit rechnen, sich einem potenziellen Vorgesetzten gegenüber positionieren zu müssen. Wer im Vorstellungsgespräch ehrlich seine Schwächen angibt und Wege aufzeigt, wie man damit umgeht, darf mit Pluspunkten rechnen. Weniger überzeugend wirken Bewerber, die von sich behaupten, keine Schwächen zu haben. Doch wie kommt man den Stärken und Schwächen auf die Spur?
Als hilfreich erweist sich ein offenes Gespräch mit einer nahestehenden Person, der man vertraut. Das kann ein Kollege, ein guter Freund oder Bekannter sein. Anhand von fünf Fragen kann man gemeinsam recht gut eingrenzen, an welchen Schwachpunkten man arbeiten kann. Genauso darf der Gesprächspartner natürlich auch Feedback zu den persönlichen Vorzügen geben.
Aufgaben vor denen Sie sich fürchten
Zu den wichtigsten Fragen gehört zweifelsohne, welche Aufgaben dem Bewerber nicht liegen. Auch Tätigkeiten, die man gerne vermeidet, sind zu betrachten. Noch genauer wird die Analyse, wenn man die Themen eingrenzt, bei denen man sich nicht wohl fühlt oder die sogar zu einer Abwehrhaltung führen.
Am Ende steht die Überlegung, womit man nicht oder nur schlecht umgehen kann. Natürlich kann die Auseinandersetzung mit den eigenen Schwächen schmerzhaft sein, denn häufig erfordert sie ein hohes Maß an Selbstreflexion. Es werden Erfahrungen aus der Kindheit reflektiert und durchlebte Krisen noch einmal gedanklich beleuchtet. Doch im einfühlsamen Gespräch bringt dieser Prozess auch Klarheit, an welchen Punkten man in Zukunft noch arbeiten kann und was man im Vorstellungsgespräch besonders hervorheben darf.
Schwächen lassen sich beheben
Natürlich möchte jeder Bewerber im Bewerbungsgespräch am liebsten ausschließlich seine Vorzüge betonen. Das ist in Ordnung. Und wer Aufgaben findet, in denen er wirklich brillant ist, über eine enorme Expertise verfügt oder in denen er völlig aufgeht, ist auf gutem Weg, die persönlichen Alleinstellungsmerkmale zu entdecken.
Damit im Vorstellungsgespräch Schwächen nicht zum Stolperstein werden, kann man an einmal identifizierten Schwachpunkten arbeiten. Wer zum Beispiel nicht gerne präsentiert, kann Seminare belegen, um das souveräne Auftreten anschließend zu üben.
Kritikfähigkeit kann man erhöhen, indem man sich regelmäßig Feedback geben lässt und sich aktiv damit beschäftigt. Schritt für Schritt gelingt es so, die vordergründig negativen Eigenschaften ein wenig zu korrigieren.
Damit das Vorstellungsgespräch optimal läuft
Um im Vorstellungsgespräch Schwächen nicht zu sehr zu strapazieren, gibt es einige einfache Tricks und Kniffe. Zunächst sollte man sich durch die persönlichen Stärken von der Konkurrenz abheben. Eigenschaften wie Motivation, Kreativität und Ehrgeiz sind dafür jedoch weniger geeignet, da sie mittlerweile einen abgenutzten Eindruck vermitteln.
Als Bewerber ist man also gut beraten, im Vorstellungsgespräch mit anderen Vorzügen zu punkten. Ergänzend dazu sollte man überzeugend seine Schwächen darlegen können und kommunizieren, wie man mit seinen Schwachpunkten umgeht und daran arbeitet, sie zu verbessern. Gelingt dies, ist auf dem Weg zum erfolgreichen Vorstellungsgespräch ein großer Schritt getan.
Bild: Brett Curtiss | flickr.com | CC BY 2.0 | Ausschnitt