Ansprache – wenn du duzt, dann duze ich auch?

Wahrscheinlich ist Knigge heute veraltet. Während die Stellenausschreibung und die Bewerbung darauf früher noch strengen Regeln unterlagen, so gilt heute: je kreativer desto besser. Also sicherlich hängt es auch von dem Beruf ab, für den ich mich bewerbe. Eine Frage, die ich mir während meiner Bewerbungsphase oft gestellt habe: Wenn in der Stellenausschreibung geduzt wird, duze ich dann in meinem Anschreiben auch? Wie mache ich das? Hallo du Unternehmen? Was ist die richtige Ansprache und was ist hier eigentlich erlaubt?

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Professionalität als wichtigster Faktor

Die Ansprache bleibt auch in der heutigen Zeit in der Bewerbung meist formell, egal ob man sich als Vertriebsmanager, als Key-Accounter oder als Außendienstler bewirbt. Auch wenn die Stellenausschreibungen die persönliche Ansprache in der Du-Form beinhalten, so ist es für Bewerber ratsam, in der Bewerbung doch die Sie-Variante zu wählen. Warum? Weil man zum einen damit nichts falsch machen kann und zum anderen hieß es schon damals bei Knigge, dass man erst dann auf die Du-Form übergehen sollte, wenn einem das „DU“ angeboten wurde. Das bedeutet, dass man auch bei einer Bewerbung bei einem Start-Up oder einem sehr jungen Unternehmen zuerst einmal beim Sie bleiben sollte.

Wann kann ich auch in der Bewerbung das DU verwenden?

Von dem „DU“ in der Ansprache raten wir generell ab. Das „DU“ kann allerdings in bestimmten Ausnahmen verwendet werden. Vor allem bei internen Bewerbungen ist das „DU“ üblich, vorausgesetzt innerhalb der Unternehmenskultur ist das „DU“ unter Mitarbeitern und Kollegen, egal in welcher Hierarchiestufe, üblich. Der einfachste Weg, um herauszufinden, ob das „DU“ angebracht ist, ist über ein kurzes Telefonat mit dem angegebenen Ansprechpartner. Hier sollte zuerst auch das Sie verwendet werden. Wird dann während das Gespräch das „DU“ angeboten, so kann man dieses auch problemlos bei der Ansprache innerhalb der Bewerbung verwenden.

Kreativ die direkte Ansprache umschiffen

Natürlich darf die Kreativität nicht unter der Ansprache leiden. Oftmals muss man heute kreativ sein, um Personaler mit der eigenen Bewerbung beeindrucken zu können. Je jünger und frischer der Stil der Bewerbung, desto eher wird man zum Gespräch eingeladen. Das „SIE“ erscheint hierbei aber weniger jung und noch weniger frisch. Wie also kann man dieses Problem umgehen? Oftmals sind es schon Kleinigkeiten, mit denen dies gelingt. Wie wäre es zum Beispiel damit, statt mit „Sehr geehrter Herr Mustermann“ zu beginnen, einfach „Hallo Matthias Mustermann“ zu schreiben? Auf diesem Weg bleibst du bei der professionellen Ansprache, klingst aber auch gleichzeitig nicht zu altbacken. Ansonsten wird sich spätestens im Bewerbungsgespräch klären, wie die Umgangsformen innerhalb des Unternehmens sind. In vielen Fällen wird hier direkt zu Anfang schon das „DU“ angeboten.

Siehe auch Bewerbungsschreiben: Übersichtlichkeit schlägt Kreativität

Titelbild: Adobe Stock; Daniel Berkmann

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