Candidate First – Warum der Bewerber an erster Stelle steht
Candidate First oder Candidate Centricity sind Begriffe aus dem Bereich Personalmarketing, die heute im Recruiting immer wichtiger werden. Bekannt sind ähnliche Begriffe bereits im Vertrieb. Erinnern Sie sich an unseren Artikel über Customer Centricity? Hierbei geht es um die Kunden, die im Vertrieb heute an erster Stelle stehen sollten. Wenn es jedoch für Sie um Personalbeschaffung geht, dann sind Begriffe wie Candidate First nicht mehr zu ignorieren. Warum das so ist, zeigen wir Ihnen im Folgenden auf.
Was bedeutet „Candidate First“?
Die Begriffe Candidate First und Candidate Centricity sind in der heutigen Arbeitswelt ganz einfach erklärt. Es geht darum, dass die Bewerber eine immer zentralere Rolle einnehmen. Dies tun sie jedoch nicht automatisch. Also ist es Ihre Aufgabe als Unternehmer, dies im Bereich des eigenen Recruitings umzusetzen. Wichtig hierbei ist, dass der Bewerber an erster Stelle steht beziehungsweise der Mittelpunkt des Recruitings ist. Die Rollen im Bewerbungsprozess verschieben sich damit zunehmend. Nicht mehr nur der Bewerber muss hierbei sein Können und seine Persönlichkeit positiv hervorheben. Immer wichtiger wird, dass das Unternehmen deutlich macht, wie wichtig der Bewerber für die Stelle ist und warum das Unternehmen genau den richtigen Arbeitsplatz für potenzielle Bewerber bietet.
Für Candidate First ist mehr Marketing im Recruiting notwendig
In Bezug auf den Kunden wurde der Leitsatz in vielen Unternehmen bereits umgesetzt. Der Kunde ist König, der Kunde kommt zuerst und Unternehmen reagieren auf die Wünsche des Kunden. Zeitgleich fehlen in vielen Unternehmen Fachkräfte, um den Kundenwünschen gerecht zu werden. Etwa 56 Prozent der Unternehmen in Deutschland sprechen von einem Fachkräftemangel als das größte Geschäftsrisiko. Warum das so ist? Vielleicht weil die moderne Denkweise zwar im Vertrieb, jedoch nicht im Recruiting angekommen ist. In vielen Unternehmen werden Bewerber auch heute noch als Bittsteller behandelt. Lange Wartezeiten auf Antworten, keine Aufwandsentschädigung für das Erscheinen beim Bewerbungsgespräch, kein Feedback bei einer Absage oder überhaupt keine Rückmeldung von Seiten des Unternehmens. Warum sollten die Bewerber sich noch einmal um einen Arbeitsplatz bei Ihnen bemühen? Candidate First funktioniert in jedem Fall anders.
Parallelen zwischen Produkt- und Personalmarketing erkennen
Es ist Zeit im Recruiting etwas zu ändern. Orientieren Sie sich hierzu einfach am eigenen Produktmarketing. Hier ist längst angekommen, dass der Kunde König ist. Übertragen auf den Bereich Personalmarketing sollte nun das gleiche geschehen. Warum? Ohne qualifizierte Mitarbeiter können Sie die Kunden langfristig nicht zufriedenstellen. Daher ist es ein wichtiger Schritt die Candidate First Philosophie im eigenen Unternehmen zu integrieren. Signalisieren Sie den potenziellen Bewerbern, dass diese zum wichtigsten Gut des Unternehmens werden könnten. Was Sie dafür tun müssen?
Mit folgenden Schritten zur Candidate First Philosophie:
- Anforderungen der Bewerber verstehen
- Bewerbungsprozesse bewerberfreundlich gestalten
- inspirierende und interessante Inhalte auf der eigenen Webseite
- Übertragen von Customer Centricity auf die Bewerberansprache
- langfristige Umsetzung der Candidate First Philosophie, zum Erreichen von Nachhaltigkeit
Titelbild: Adobe Stock; Bulat