Verbraucherforen als Akquiseplattform?

Sie überlegen gerade wie Sie Ihr hart verdientes und gespartes Geld anlegen? Oder Sie machen sich Gedanken um eine zusätzliche Versicherung? Außerdem schauen Sie gerne über den Tellerrand Ihres Bank- oder Versicherungsberaters hinaus? Die Möglichkeiten, sich im Internet zu informieren sind mindestens so vielfältig wie die Antworten, die man auf eine Frage bekommt. Trotzdem sind Verbraucherforen ein beliebtes Mittel, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Um sich zu informieren oder Erfahrungen mit anderen auszutauschen. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und des Marktforschers Toluna unter 1.000 Bundesbürgern.

Verbraucherforen

Mehrheit der Versicherungs- und Bankkunden informiert sich in Verbraucherforen

Die Mehrheit der Deutschen besucht Ratgeberforen oder Verbraucherportale im Internet, in denen Finanzthemen diskutiert werden. 61 Prozent von ihnen interessieren sich für Fragen rund um Versicherungen, 57 Prozent steuern die Portale auf der Suche nach Bankthemen an. Wichtigstes Thema: Die Bank- und Versicherungskunden wollen sich über Tarife und Leistungen informieren. Für 60 Prozent der Deutschen ist das der ausschlaggebende Grund für den Besuch der Plattformen.

Erfahrungen anderer Kunden für jeden Dritten entscheidend

Mehr als jeder dritte Deutsche nutzt Ratgeberforen, um sich ein Bild von den Erfahrungen anderer Kunden mit bestimmten Instituten oder Angeboten zu machen. Bei Versicherungsthemen sind das 39, bei Bankthemen 35 Prozent der Befragten. Sich über ein Institut zu beschweren oder es bestenfalls weiterzuempfehlen, tun allerdings die Wenigsten. Nur jeweils zwölf Prozent der Bank- und Versicherungskunden nutzen Ratgeberforen und Verbraucherportale für diesen Zweck.

Auch Bank- und Versicherungsmitarbeiter erwünscht

Die Befragten sind mehrheitlich einverstanden, dass zunehmend auch Mitarbeiter der Kreditinstitute und Assekuranzen in Verbraucherforen aktiv sind und den Dialog suchen. Knapp zwei von drei Deutschen (64 Prozent) haben prinzipiell nichts dagegen. Jeder Zweite erwartet allerdings, dass sich die Bank- und Versicherungsmitarbeiter als solche zu erkennen geben und transparent kommunizieren, wer ihr Auftraggeber ist.

Transfer auf andere Geschäftsbereiche

Was in dieser Studie für Bank- und Versicherungsmitarbeitern angeführt wird, kann aber auch auf andere Geschäftsbereiche übertragen werden. Überall dort, wo Beratungsbedarf gegeben ist, lohnt es sich auch für Menschen im Vertrieb sich stärker in Verbraucherforen zu engagieren. Allerdings gilt es dabei den Zeitfaktor nicht zu unterschätzen.

Engagement bedeutet hier vor allem regelmäßige und themenbezogene Arbeit zu leisten. Das einfache Verschleudern von Werbebotschaften dürfte in kürzester Zeit zum Ausschluss führen. Das Einbringen in solchen Foren unter der Berücksichtigung der klar formulierten Transparenz des Arbeitgebers hat viel mit Beziehungsmanagement zu tun. Und Beziehungen lassen sich gerade im Internet nur mit viel Zeit und Vertrauen aufbauen.

Probleme bei der Akquise in Verbraucherforen

Dass es trotz aller Berücksichtigung sozialer Gesetzmäßigkeiten zu Problemen kommen kann, zeigt der Fall eines Asstell Mitarbeiters im Verbraucherportal Gutefrage.net. Dabei wurde der transparent agierende Mitarbeiter einer Versicherung, der sich in sozialen Medien engagierte, nur aufgrund seiner offen kommunizierten Betriebszugehörigkeit des Forums verwiesen.

Bildquelle: boing | photocase.com

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