Konzern, Konzernstrukturen & Konzernarten – Definition
Der Begriff Konzern stammt vom lateinischen concernere – „vermischen“ und bezeichnet die Vereinigung zweier oder mehrerer Unternehmen. Dabei ordnen sich einzelne Betriebe einem herrschenden Unternehmen unter. Infolgedessen verlieren sie ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit. Jedoch bleiben sie rechtlich selbstständig. Das herrschende Unternehmen bezeichnet man als Mutterunternehmen, die untergeordneten als Tochterunternehmen. Entgegen einer häufigen Annahme hat ein Konzern nichts mit der Unternehmensgröße zu tun. Sondern ausschließlich mit der Unternehmensstruktur.
Gleichordnungskonzerne und Unterordnungskonzerne
Außerdem unterscheidet das Gesetz zwischen Gleichordnungskonzern und Unterordnungskonzern. Dabei sind bei einem Gleichordnungskonzern die einzelnen Konzernteile gleichgestellt. Das heißt, es gibt kein herrschendes Unternehmen, sondern die Leitung wird gegenseitig vertraglich geregelt. Hingegen beherrscht bei einem Unterordnungskonzern das Mutterunternehmen die jeweiligen Konzernteile. Je nach Grad der Eingliederung gibt es drei Unterformen: Eingliederungskonzern, Vertragskonzern und Faktischer Konzern.
Vertikaler, horizontaler und lateraler Konzern
Wirtschaftlich gesehen bietet die Konzernstruktur eine weitere Möglichkeit zur Unterscheidung. Einerseits gibt es vertikale gegliederte Konzerne. Diese decken ein breites Spektrum ihrer Wertschöpfungskette selbst ab. Beispielsweise müssen sie Rohstoffe oder einzelne Komponenten nicht über fremde Unternehmen beziehen. Andererseits schließen sich bei horizontalen Konzernen mehrere Unternehmen aus dem gleichen Wirtschaftszweig zusammen. Ziel ist es, durch Verdrängung oder Einbindung von Konkurrenten, ein Monopol aufzubauen. Drittens gibt es laterale Konzerne (Mischkonzerne). Deren Firmen stammen aus den unterschiedlichsten Branchen und verfügen nur über geringe geschäftliche Beziehungen zueinander.
Eine Holding ist eine besondere Form einer Muttergesellschaft. Die Holding selbst ist dabei nicht an der Produktion beteiligt, sondern ist eine Dach- und Finanzierungsorganisation. Anlass vieler Bedenken ist das zunehmende Aufkommen multinationaler Großkonzerne. Gerade deren enorme wirtschaftliche und politische Macht wird von Gegnern der Globalisierung kritisch gesehen.
Bild: dave7dean | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt