Authentizität im Bewerbungsgespräch
Wer „Bewerbungsgespräch“ googelt, erhält rund eine halbe Million Suchergebnisse. Das meiste davon sind Ratschläge und Tipps zu möglichen Fragen. Zur Begrüßung, zur Körpersprache, zu Themen für Small Talk und so weiter und so fort. Angesichts der Fülle von Informationen, die ein Bewerber in der Vorbereitung findet, kann man eines der wichtigsten Dinge schon mal vergessen, nämlich: Authentizität im Bewerbungsgespräch.
Natürlich möchte man sich als Bewerber von seiner Schokoladenseite präsentieren. Wer jedoch seine Stimme verstellt, aufgesetzt lacht oder um jeden Preis Selbstbewusstsein beweisen will, wo Zurückhaltung eher angebracht wäre, wirkt nicht unbedingt sympathisch. Denn Authentizität und Sympathie sind untrennbar miteinander verbunden. Wer authentisch rüberkommt und zu seiner Persönlichkeit steht, hat größere Chancen auf Sympathie zu stoßen als jemand, der sein „Hochglanz-Selbst“ aufgesetzt hat.
Authentizität im Bewerbungsgespräch und Persönlichkeit
Und damit sind wir auch schon beim nächsten Punkt: Authentizität weckt nämlich nicht nur Sympathie, sondern auch die Assoziation: Der oder die ist mit sich im Reinen. Sich seiner Schwächen und vor allem Stärken bewusst. Eine wenig gefestigte Persönlichkeit wird bei einem jungen Berufseinsteiger meist noch nicht sehr ins Gewicht fallen. Bei einer Fachkraft mit jahrelanger Berufserfahrung oder gar einer Führungskraft sind Selbstbewusstsein und Authentizität unverzichtbar.
Glaubwürdigkeit und Überzeugung
Ein Bewerber, dessen Aussagen und Körpersprache harmonieren, vermittelt Glaubwürdigkeit und hat bessere Chancen, im Vorstellungsgespräch zu überzeugen. Ganz anders als jemand der mit eingesunkenen Schultern und ohne Blickkontakt da sitzt und sinngemäß sagt: „Ich kann alles!“ Authentizität ist daher der allererste Schritt, um den Personalverantwortlichen zu überzeugen.
Übereinstimmung
Bewerber, die sich für ein Vorstellungsgespräch ein gewisses Verhalten „antrainieren“, tun sich selbst nicht unbedingt einen Gefallen. Denn bei einem solchen Termin geht es immer auch um die folgenden Fragen: „Passen wir zusammen?“, „Gefällt mir das Klima?“, „Kann ich mir vorstellen, in diesem Unternehmen die nächsten Arbeitsjahre zu verbringen?“ Ohne Authentizität auf beiden Seiten wird es auch auf beiden Seiten schwer, festzustellen, ob es passt.
Wer sich bewusst ist, was er will und was nicht und dass ein Vorstellungsgespräch beiden Seiten dient, kann sehr viel gelassener in den Termin gehen. Vor allem dann, wenn man sich selbst den Druck nimmt, jemand sein – oder darstellen zu wollen – der man nicht ist.
Bild: Feans | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt