Selbstpräsentation: Erzählen Sie mal etwas über sich!
„Erzählen Sie doch mal etwas über sich!“ Das ist ein Satz, den jeder Kandidat am Anfang eines Bewerbungsgespräches hört. Was zunächst nach harmlosem Geplauder aussieht, ist für den Personalverantwortlichen die ideale Möglichkeit, den Bewerber einzuschätzen. Nicht nur anhand dessen was er sagt, sondern auch wie. Für den Kandidaten wiederum bieten diese ersten Minuten die Chance, bereits von sich und seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Eine gelungene Selbstpräsentation kann daher das Zünglein an der Waage sein. Sie erfordert allerdings eine sehr gründliche Vorbereitung.
Individuelle Selbstpräsentation erstellen
Bei einer guten Vorstellung kommt es nicht darauf an, sich und seine Fähigkeiten in den höchsten Tönen zu loben, sondern seine Qualifikation mit Bezug auf die ausgeschriebene Position herauszustellen. Um diesen Bezug herzustellen, sollte man für jedes Vorstellungsgespräch eine individuelle Selbstpräsentation vorbereiten.
Dafür ist eine gründliche Recherche unerlässlich. Dazu dient einerseits das Stellenangebot und andererseits die Unternehmenshomepage. Es ist also ähnlich wie beim Verfassen des Anschreibens. Denn hier geht es ebenfalls darum, die eigenen Fähigkeiten mit der Motivation, für genau dieses Unternehmen arbeiten zu wollen, zu verbinden.
Verschiedene Längen vorbereiten
Jedes Vorstellungsgespräch verläuft anders. Manch ein Personaler fordert den Bewerber auf, fünf Minuten lang etwas über sich zu erzählen. Ein anderer gibt dem Kandidaten nur 2 Minuten Zeit. Und zwar um zu sehen, ob man in der Lage ist, die wichtigsten Informationen kurz und bündig zu verpacken. Wieder andere erwarten eine 10-15-minütige Selbstpräsentation.
Da man vorher natürlich nicht wissen kann, in welcher Länge die Vorstellung gefordert wird, hilft nur eines: Die Selbstpräsentation in verschiedenen Längen (2-3 Minuten, 5-10 Minuten, 10-15 Minuten) vorzubereiten. Das ist natürlich zeitaufwendig. Die gute Nachricht ist: Im besten Fall bereitet man eine Präsentation nur einmal ausgiebig vor. Beim zweiten Mal geht einem das bereits leichter (und schneller) von der Hand.
Nicht den Lebenslauf „herunterbeten“
Ganz wichtig: Die Selbstpräsentation ist nicht zum Herunterbeten der einzelnen Stationen aus dem Lebenslauf da. Diese Informationen hat der Personaler ja vor sich auf dem Tisch. Vielmehr ist die gute Selbstdarstellung eine Mischung aus Stationen des Lebenslaufes, die mit anschaulichen Beispielen unterlegt werden, welche zur angestrebten Position passen und dem Herausstellen der eigenen Stärken. Außerdem soll sie die Motivation verdeutlichen. Bewerber können die Präsentation nutzen, um einen „roten Faden“ zu spinnen, der am Ende zur ausgeschriebenen Stelle führt.
Üben, üben, üben
Sind die Selbstpräsentationen fertig geschrieben, kann es sehr hilfreich sein, sich diese nicht nur ein paar Mal durchzulesen, sondern auch mal vor Familie oder Freunden abzuhalten. Die können zum Beispiel auf holprige Sätze und Formulierungen aufmerksam machen. Außerdem haben sie Gestik, Mimik sowie Sprechweise im Blick. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sich selbst aufzunehmen.
Die Selbstpräsentation: Ich bin, ich kann, ich will
Der Einstieg erfolgt über die Sektion „Ich bin“:
- Beispiel: „Ich bin Diplom-Betriebswirt und habe BWL mit dem Schwerpunkt Marketing studiert. Aktuell bin ich als Leiter im Bereich Marketing und Vertrieb tätig.“
Im zweiten Bereich geht es um die Fähigkeiten „Ich kann“:
- Beispiel: „Ich verfüge über drei Jahre Erfahrung in der Produktentwicklung und habe wesentlich zum Erfolg des Projektes XY beigetragen, bei dem ich die Teamleitung übernahm.“ (Konkretes Beispiel nennen)
Im dritten Teil geht es um die Sektion „Ich will“:
- Beispiel: „Die Erfahrungen, die ich innerhalb des Projektes XY sammeln konnte, möchte ich nun vertiefen und in der Position Z weiter ausbauen.“ (Je konkreter, desto besser)
Bild: www.audio-luci-store.it | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt