Fertighausbranche: Entwicklung, Umsatz und Zukunft
Das Bauen mit vorgefertigten Bauteilen ist in Deutschland bereits seit dem Mittelalter bekannt. Auch Leonardo Da Vinci beschäftigte sich mit dieser Bauweise und errichtete die sogenannte Casa Mutabile. Bereits im Jahr 1494 wurde dieser Vorläufer des Fertighauses aufgestellt. Der Beginn des modernen Fertigbaus ist in den USA in der Mitte des 19. Jahrhunderts anzusiedeln. Seitdem hat sich diese Bauweise in den Staaten durchgesetzt. Auch hierzulande erkannte man bald die Vorteile des Fertigbaus, vor allem hinsichtlich der verkürzten Bauzeit.
Kontinuierliches Wachstum in der Fertighausbranche
In Wolgast wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts zerlegbare und damit transportable Häuser errichtet. Eines davon schaffte es sogar auf die Weltausstellung nach Chicago im Jahre 1893 – und wieder zurück. Nach dem zweiten Weltkrieg erfuhr die Fertighausbranche ein kontinuierliches Wachstum. Der Fertigbau wurde industrialisiert, um der großen Nachfrage nach Häusern gerecht zu werden. In den letzten 60 Jahren hat sich in der Branche einiges getan. Vor allem, was die Anforderungen, die verwendeten Materialien, die Bauweise und Funktionen angeht. Im Verlauf der letzten zehn Jahre sind die Marktanteile der Fertigbauweise stetig gestiegen.
Umsatzsteigerungen erwartet
Für die Branche erwies sich das Jahr 2013 als besonders erfolgreich. Wie der Bundesverband Deutscher Fertigbau e. V. (BDF) vermeldet, stieg die Anzahl der erteilten Baugenehmigungen gegenüber dem Vorjahr um 9,6 Prozent. Infolgedessen geht der Verband von einer Umsatzsteigerung auf 1,76 Milliarden Euro aus. Nahezu alle Fertighäuser werden zudem inzwischen in energiesparender Bauweise errichtet. Das wachsende Bewusstsein für nachhaltiges Bauen ist einer der Gründe für diese Entwicklung, der der Fertigbaubranche auch in den kommenden Jahren weiterhin Auftrieb verleihen wird.
Steigende Energiekosten sowie die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) tun ihr übriges. Daher könnte der Bedarf an effizienten Fertighäusern auch in den nächsten Jahren deutlich steigen. Der Trend geht dabei Hand in Hand mit intelligenter Gebäudetechnik, mittels derer sich beispielsweise die Heizungsregulierung auch aus der Ferne (per Smartphone oder Tablet) steuern lässt. Da die Fertighausbranche schnell und flexibel auf neue Entwicklungen und Trends reagieren kann, dürfen die Unternehmen insgesamt positiv in die Zukunft blicken.
Quelle: Bundesverband Deutscher Fertigbau e. V.
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