Befristete Verträge: Junge Menschen unter Druck

Das Sicherheitsbedürfnis steigt – und doch kann einer von vier Arbeitnehmern unter 35 in Deutschland von einem unbefristeten Arbeitsverhältnis nur träumen. So das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes. In der Gruppe der unter 35-Jährigen befinden sich ganze 27,9 Prozent in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis. Das heißt, sie arbeiten beispielsweise in Teilzeit, Zeitarbeit und in Minijobs oder haben befristete Verträge. Noch gravierender ist dies bei den unter 25-Jährigen. Hier sind sogar 46,4 Prozent in einer atypischen Beschäftigung.

befristete Verträge

Junge Menschen unter Druck

Viele Arbeitsverträge sind bei den jüngeren Arbeitnehmern befristet. Während der Anteil bei Arbeitnehmern über 35 Jahren nur 5 Prozent ausmacht, sind es bei den unter 35-Jährigen mit 16,2 Prozent mehr als dreimal so viele. „Junge Menschen sind im Job enorm unter Druck.“, sagt der DGB Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller und nennt die Ergebnisse alarmierend.

Denn erschwerend kommt häufig auch noch die Belastung durch ein geringes Einkommen hinzu. Dieses halten nämlich 35,7 Prozent der unter 35-Jährigen nicht für angemessen. So verdienen rund 31 Prozent der jüngeren Arbeitnehmer monatlich weniger als 1.500 Euro brutto. Im Durchschnitt beträgt das Einkommen eines unter 30-Jährigen 1.855 Euro brutto. Während das durchschnittliche Einkommen der über 35-Jährigen bei 2.717 Euro liegt.

Befristete Verträge: Unsicherer Job mit Folgen

Vor allem aber die Angst um den Job durch befristete Verträge wirkt sich negativ aus. Nämlich dann, wenn Arbeitnehmer auch krank zur Arbeit gehen. Ganze 65 Prozent der Befragten gaben an, genau das in den vergangenen 12 Monaten getan zu haben. „Alarmierend sind diese Werte auch deshalb, weil die Fehlerhäufigkeit unter diesen Bedingungen zunimmt.“, so Haggenmiller.

25.01.2016

Bild: Kate Ter Haar | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt

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