Bewerbung zum Jahresende
• Während der Weihnachtsfeiertage und Silvester haben viele Unternehmen Betriebsferien. Die Arbeit ruht und niemand kümmert sich um die Eingangspost. Ist es also gerechtfertigt, wenn ich meine Arbeitssuche pausieren lasse? Obwohl ich derzeit auf der Suche nach einem Job bin? Wie sinnvoll ist es, eine Bewerbung zum Jahresende zu versenden? Oder spare ich mir das lieber bis zur ersten oder zweiten Januarwoche auf, wenn die Unternehmen wieder voll besetzt sind und Bewerbungen konkret bearbeiten können? Und wenn ich während der Ferienzeit doch aktiv bin, ist es angebracht im Anschreiben einen Weihnachts- oder Neujahresgruß zum Abschied zu formulieren?
Wieviel Sinn macht eine Bewerbung zum Jahresende?
Die Zeit „zwischen den Jahren“ gilt ja als stille Zeit. Es ist noch gar nicht so lange her, da war es Sitte, alle Arbeit ruhen zu lassen. Die Wäsche zu waschen – so glaubten die alten Leute – brächte Unglück im kommenden Jahr. Und obwohl das heute als Aberglaube gilt, versuchen die meisten, so viele Arbeiten wie möglich vor den Feiertagen zu erledigen. Denn ein paar Tage in einem zeit- und pflichtlosen Zustand zu leben, ist schön und sehr erholsam.
Natürlich kann man die Zeit auch „nützlich“ verbringen. Man kann die Anzeigen beantworten, die Mitte Dezember geschaltet worden sind. Und wenn man dringend eine neue Stelle sucht, dann ist es sicher sinnvoll, eine Bewerbung zum Jahresende zu verschicken. Ob man damit aber die ganze Weihnachtszeit verbringt, das ist wirklich Geschmackssache.
Sie werden immer jemanden finden, der Ihnen empfiehlt, sich zu informieren, einschlägige Blogs zu lesen, im Internet potenzielle Arbeitgeber zu recherchieren und die Daten für die nächste Bewerbung aufzubereiten. Oder jemanden, der Ihnen empfiehlt, die ruhigen Tage zu nutzen, den Lebenslauf auf den neuesten Stand zu bringen, das Anschreiben zu überarbeiten und die Zeugnisse zu digitalisieren.
Zeit zur Bestandsaufnahme
Haben Sie wirklich Lust dazu? Dann tun Sie das. Wenn Sie allerdings das pure Pflichtgefühl treibt, eine Bewerbung zum Jahresende zu schreiben, dann überlegen Sie sich, ob Sie wirklich effektiv dabei sind. Und ob unter solchen Voraussetzungen erstellte oder überarbeitete Unterlagen ein gutes Ergebnis bringen. Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren ist fern aller christlichen Ursprünge auch heute für viele ein Zeit des Feierns. Eine Zeit, in der man es sich gut gehen lässt, Familie und Freunde trifft, loslässt. Und meiner Meinung nach kann und soll das auch gerne so bleiben. Wenn Sie die ruhigen Tage nutzen, sich zu besinnen und so etwas wie eine Bestandsaufnahme zu machen, dann werden Sie vermutlich mit klarerem Kopf ausgeruht und motiviert ins neue Jahr und in die kommenden Bewerbungsaktivitäten starten.
Zum Schluss zu Ihrer Frage mit den Weihnachts- oder Neujahrsgrüßen: Eine höfliche und freundliche Abschlussformulierung ist nie verkehrt. Nur würde ich von allzu gefühlsbetonten Formulierungen Abstand nehmen. Schauen Sie nach, wie beispielsweise die Weihnachtspost Ihrer Bank unterschrieben ist und orientieren Sie sich daran.
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Bild: Anne Garti | pixelio.de