Gedankenfluss: Wenn Projekte scheitern
Manchmal fließt es so richtig: Der Kaffee durch die Kaffeemaschine, das Wasser vom Himmel, der Kakao in die PC-Tastatur. Manchmal fließen sogar die Gedanken. Und zwar dahin, wohin man sie haben will: Aufs Papier! Kommt Ihnen das bekannt vor? Man hat sich im Unternehmen Gedanken gemacht, Einsparungen in beträchtlichem Ausmaß erspäht, ungeahnte Absatzmöglichkeiten gebrainstormt, neue Absatzwege im Dschungel der Möglichkeiten erahnt. Ein führendes Mitglied der Geschäftsleitung hat sich die Umsetzung auf die Fahnen geschrieben. Einerseits im ehrlichen Willen, das Unternehmen voran zu bringen. Andererseits in der deutlichen Hoffnung, die eigene Position inklusive Macht und Einfluss mit diesem Projekt zu festigen. Und genau hier beginnt Ihr Problem mit dem Gedankenfluss!
Wenn das Fußvolk den Gedankenfluss stoppt
Man (das mit einer Überprüfung der Annahmen und der Kosten der zu treffenden Maßnahmen beauftragte Fußvolk – also Sie!) hat nämlich herausgefunden, dass die tolle Idee eine Seifenblase ist, die zwar wunderbar geschillert hat, die aber der dauerhaften und kritischen Begutachtung nicht standgehalten hat und zerplatzt ist. Nicht gerade untypisch für Seifenblasen. Die Kosten für die Einführung der Maßnahmen sind höher als gedacht und rechnen sich daher nicht. Kundenbefragungen finden heraus, dass man von falschen Annahmen ausging … Es lassen sich für zerstobene Träume sicher noch andere Ursachen finden.
Und jetzt Sie! Sie sollen nämlich die Vorlage, die Präsentation erstellen, die Mail schreiben, in der die traurige Nachricht überbracht wird. Dem führenden Mitglied der Geschäftsleitung. Nun sitzen Sie da und nagen am Bleistift. Virtuell oder real! Und sind auf der Suche nach einem eigenen Gedankenfluss…
Eine andere Form des Fließens ist ja das Tropfen. Das wird gemeinhin als besonders lästig empfunden, wenn es am Wasserhahn auftritt. Da strapaziert es das Ohr und damit die Nerven, kostet Geld und stellt einen vor die Notwendigkeit, die Dichtung auszuwechseln. Aber es gilt auch: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Machen Sie was draus! Möglichst etwas, was auch gut für Ihre Karriere ist!
Ihre
Sabine Kanzler
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