Bewerbung mit Handicap: Chancen erhöhen

• Manch einem fällt es trotz abgeschlossener Berufsausbildung schwer, einen passenden Arbeitsplatz zu finden. Einer meiner Bekannten, gelernter Bürokaufmann und 25 Jahre alt, ist seit zwei Jahren auf der Suche. Sein Handicap ist eine körperliche Behinderung, die ihn aber bei der Lehre nicht beeinträchtigt hat. Denn sonst hätte er ja keinen Abschluss machen können. Mit seinen Bewerbungsunterlagen schickt er auch seinen Behindertenausweis. Daraus ist aber nicht ersichtlich, worin sein Handicap besteht. Sollte er das im Anschreiben formulieren?

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Unternehmen müssen ja ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl eine Art Quote erfüllen. Entweder indem sie Menschen mit Behinderung beschäftigen oder eine Ausgleichsabgabe zahlen. Wie kann der junge Mann seine Chancen erhöhen, trotz seines Handicaps einen Job zu bekommen? Welchen ungewöhnlichen Weg könnte er beschreiten? Immerhin hat der normale (viele Bewerbungen abschicken und nur Absagen erhalten) bis jetzt keinen Erfolg gezeigt!


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Wie kann ein Mensch mit Handicap seine Chancen erhöhen?

Stellen wir allen Überlegungen voran, dass es nicht darum geht, ob dieser junge Mann etwas für die Situation kann. Ob er „schuld“ ist. Es ist ein schwieriges Thema und keines, für das es eine einfache Lösung gibt. Aber das hat Ihr Bekannter vermutlich schon selber bemerkt. Versuchen wir uns trotzdem daran:

Aktualisierung der Kentnisse

Zwei Jahre Arbeitslosigkeit sind an und für sich schon problematisch. Diese zwei Jahre aber direkt nach der Ausbildung im Lebenslauf zu haben, das ist doppelt schwierig. Denn das Gelernte konnte sich nicht an normalen Aufgaben an einem Arbeitsplatz einüben und festigen, sondern liegt seither brach. Und natürlich geht Wissen, das nicht genutzt wird, auch leicht verloren. Deshalb ist ein guter Ansatzpunkt, seine Kenntnisse auf den neuesten Stand zu bringen.

Spezialisierung

Bürokaufmann ist ein Berufsbild, was erst mal sehr breite Einsatzmöglichkeiten bietet. Außerdem ist es ein Ausbildungsgang, den viele wählen. Damit konkurriert man mit vielen Mitbewerbern um einen Arbeitsplatz. Und zwar ganz unabhängig davon, ob man nun schwerbehindert ist oder nicht. Hier bietet es sich an, besondere Kenntnisse in einem gesuchten Spezialbereich zu erwerben.

Viele Unternehmen scheinen Bewerbungen von Menschen mit einem Handicap nur mit der Kneifzange anzufassen. Und das dann nur, um sie gleich wieder auszusortieren. Allerdings kann man das natürlich nicht beweisen. Leider existieren immer noch viele Vorurteile. Und diese gilt es auszuhebeln! Der junge Mann müsste also experimentieren, mit welchen Mitteln er die Scheu des Arbeitgebers durchbrechen kann.

Handicap kommunizieren

Zum Beispiel kann er schon im Anschreiben sein Handicap konkretisieren. Er kann beschreiben, wie er im Alltag damit umgeht. Dazu gehört, sachlich aufzuzählen, welche Hilfsmittel er für seine Arbeit braucht und wie diese von der Integrationsstelle finanziert werden.

Lokale Jobmessen zu besuchen und sich dort persönlich vorzustellen kann auch sehr hilfreich sein. Überhaupt die persönliche Begegnung zu suchen, um die vielleicht vorhandene Scheu vor dem „Anders-Sein“ zu nehmen. Und dabei vor allem nicht auf der Schiene „Mitleid“ zu fahren.

Und natürlich gehört dazu, gute und fehlerfreie Bewerbungsunterlagen zu präsentieren, damit die nicht das erste  K.O.-Kriterium darstellen.

Bildrechte/Quellenangabe: salesjob Stellenmarkt GmbH

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