Die richtige Körpersprache im Vorstellungsgespräch
Dominanz, Aggression, Freude oder Gelassenheit – all das sind Gefühle, die anhand der Körpersprache oft schneller deutlich werden als durch das Gesagte. Oft reichen schon minimale Gesten, eine bestimmte Neigung des Kopfes etwa oder eine spezielle Ausrichtung der Hände, um dem Gegenüber zu zeigen: „Dich mag ich“ oder „Dich mag ich nicht“. Und die Körpersprache gibt nicht nur Aufschluss über individuelle Ab- oder Zuneigungen. Sondern zuweilen auch über Kompetenz, Durchsetzungsvermögen oder Motivation.
Die Körpersprache kann ausschlaggebend sein
Wer beispielsweise sprichwörtlich den Kopf ein- und die Schultern hochzieht, erscheint nicht unbedingt wie jemand, der ein Team führen oder auch schwierige Kunden betreuen kann. Auch in der Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch sollte man sich daher nicht nur den möglichen Fragen widmen, sondern auch die eigene Körpersprache unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls üben, üben, üben. Bereits in den ersten Minuten kann die Körpersprache ausschlaggebend sein.
Warum eine gerade Haltung wichtig ist
Denn wer mit hängenden Schultern den Raum betritt und dann auch noch einen laschen Händedruck einsetzt, vermittelt schnell den Eindruck, lustlos und unmotiviert zu sein. Kein guter Start! Eine gerade Haltung ist essentiell, denn durch sie wirkt ein Bewerber „aufrecht“ und vermittelt „Rückgrat“.
Darüber hinaus ist es wichtig, „mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen“. Falls z. B. der Small Talk zu Beginn im Stehen geführt wird, sollten Bewerber nicht „einknicken“ und auf einem Bein ruhen. Sondern stets mit beiden Füßen festen Bodenkontakt haben. Der Händedruck sollte für das Gegenüber angenehm und weder zu fest noch zu lasch sein.
Beim Hinsetzen sollte man sich nicht in den Stuhl „fallen lassen“ oder in sich zusammensinken. Es gilt: Gerade sitzen! Das gelingt meist einfacher, wenn beide Füße etwa hüftbreit auf dem Boden stehen und man nicht ganz bis ans Ende des Stuhles rückt. Wer allerdings zu weit vorn Platz nimmt, kann schnell den Eindruck der „Fluchtbereitschaft“ wecken.
Wohin mit den Händen?
Viele Bewerber sind unsicher, wo sie in einem Vorstellungsgespräch die Hände platzieren. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man legt die Hände übereinandergelegt in den Schoß oder auf dem Tisch ab. Dabei ist es wichtig, die Hände locker übereinanderzulegen und nicht nervös mit den Fingern zu spielen. Oder so fest zuzudrücken, dass die Knöchel weiß werden.
Ohnehin gilt es, nervöse Gesten zu unterdrücken. Sie lenken den Gesprächspartner stark ab und können schnell einen unangenehmen Eindruck hinterlassen. Dazu gehört auch, nicht an die Decke zu starren oder den Blick nervös im Raum wandern zu lassen, sondern sein Gegenüber anzuschauen (nicht anzustarren). Das signalisiert Selbstvertrauen und Selbstsicherheit.
Sich selbst filmen, um die eigene Körpersprache zu prüfen
Um seine Körpersprache vor einem solchen Termin zu trainieren, ist es hilfreich, mit Freunden oder Familie zu üben und sich dabei filmen zu lassen. Vieles ist einem selbst nicht bewusst und man erschreckt sich vielleicht sogar bei der einen oder anderen Geste, die man selbst gar nicht mehr wahrnimmt. Sich dabei in einem Video zu sehen und sich bestimmte Dinge bewusst zu machen, schafft meist sofort Abhilfe.
Bild: Andreas Levers | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt