Kündigungsgespräch: Wie verhalte ich mich?

• Es kann ja vorkommen, dass man sich gezwungen sieht zu kündigen. Etwa wegen schlechter Arbeitsbedingungen, zahlloser unbezahlter Überstunden, Arbeit auch an Wochenenden. Wie sollte man sich im Kündigungsgespräch verhalten? Wie kommuniziere ich als Arbeitnehmer meinen Kündigungsgrund, ohne „verbrannte Erde“ zu hinterlassen? Ist es angebracht die Wahrheit zu sagen? Oder doch besser einen Vorwand benutzen?

Kündigungsgespräch ohne „verbrannte“ Erde?

Wer kennt es nicht? Das Gefühl: „Jetzt sag ich denen aber mal richtig, was ich über sie denke!“ Ein Rest von Verstand bremst einen in aller Regel, wenn dieses Gefühl sich gegen den eigenen Chef richtet. Wenn man im Unternehmen weiter arbeiten möchte und wenn man auf den Job angewiesen ist. Anders sieht es aus, wenn man einen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche hat und jetzt im Kündigungsgespräch sitzt. Doch ist das wirklich so?

Ist nicht die Versuchung groß, sich zum Schluss noch mal richtig den ganzen Ärger der vergangenen Zeit von der Seele zu reden? Nur: Was erwarten Sie sich davon? Dass sich etwas ändert im Unternehmen? Dass man Sie bittet, doch zu bleiben? Jetzt wo Sie die Probleme endlich mal erfassen und auch offen ansprechen?

Man trifft sich meistens zweimal

Natürlich ist es schon sinnvoll (oder besser: es kann sinnvoll sein), ehrlich zu antworten, wenn man gefragt wird, warum man denn geht. Es gibt Unternehmen, in denen wird zum Abschluss ein Trennungsgespräch geführt. Vergleichbar in etwa zum Vorstellungsgespräch zum Beginn des Arbeitsverhältnisses.

Wenn Sie etwas in der Art vorhaben, dann bereiten Sie sich vor. Benennen Sie sachlich, was zu Ihrer Wechselentscheidung geführt hat. Beschreiben Sie Ereignisse und bewerten Sie sie nicht. Und reden Sie sich vor allem nicht in Rage. Dann hinterlassen Sie auch keine „verbrannte Erde“. Denn wie heißt es so schön? „Man trifft sich meistens zweimal im Leben. Also verhalte Dich bei der ersten Begegnung so, dass die zweite davon nicht allzu sehr belastet wird!“

Bild: Derek Gavey | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt