Wie Sie professionelle Stellenanzeigen gestalten
Im Zuge der demografischen Entwicklung und des zunehmenden Fachkräftemangels müssen sich Unternehmen immer mehr einfallen lassen, um auf sich aufmerksam zu machen und potentielle neue Arbeitnehmer zu gewinnen. In der Diskussion rund um Employer Branding, Nutzung verschiedener Social-Media-Aktivitäten und Karriereseiten im Internet darf aber bei allen strategischen und planerischen Überlegungen der Bewerber selbst nicht vergessen werden. Professionelle Stellenanzeigen sind ein erster Schritt, Bewerber anzusprechen.
Allerdings bewegen sich Unternehmen und Arbeitssuchende oft aneinander vorbei. Das lässt sich nicht nur daran festmachen, dass von Personalern und Suchenden offensichtlich verschiedene Kanäle benutzt werden, um sich am Ende nicht zu finden.
Interesse und Aktiviät durch professionelle Stellenanzeigen wecken
Darüberhinaus geht es auch um grundlegende Feinheiten, die dann eine Rolle spielen, wenn sich Stellenanzeigen und interessierte Kandidaten begegnen. Die Herausforderung für die Personalabteilungen liegt darin, in möglichst kurzer Form eine präzise Beschreibung der Stelle, der gesuchten Anforderungen und der gebotenen Leistungen zu verfassen. Dabei soll die Anzeige ein Höchstmaß an Attraktivität erzeugen und den Leser sofort für das Angebot begeistern und aktiv werden lassen.
Schließlich ist es für die Personalabteilungen uninteressant, wie viele Personen die Stellenanzeige gesehen haben. Sondern entscheidend ist am Ende allein, dass man genügend qualifizierte Bewerbungen auf den Schreibtisch bekommt.
Für professionelle Stellenanzeigen formale und gestalterische Aspekte beachten
Mal abgesehen von inhaltlichen Unterschieden – wo Altersvorsorge und Work-Life-Balance eine immer größer werdende Rolle spielt, reicht der Firmenwagen nicht mehr unbedingt als Anreiz aus – geht es auch um formale und gestalterische Aspekte. Was sollte unbedingt rein? Worauf kann ich verzichten? Wir geben Ihnen ein paar Anhaltspunkte:
• Titel und Beschreibung:
Wählen Sie den präzisen Stellentitel, der die Position exakt charakterisiert. Nennen Sie Ihren Gebietsleiter nicht Area Sales Manager, nur weil es angeblich besser klingt. Sondern unterscheiden Sie zwischen nationaler oder internationaler Ausrichtung Ihres Unternehmens. Optional umschreiben Sie die Position mit drei kurzen Sätzen.
• Verantwortlichkeiten:
Zählen Sie etwa 5 bis 10 Verantwortlichkeiten auf, die die Position genau charakterisieren. Beschreiben Sie diese jeweils beginnend mit einem Verb. Soweit verfügbar geben Sie prozentual oder zeitlich an in welchem Umfang diese Tätigkeiten die Arbeit betreffen.
• Abteilung und Vorgesetzte:
Geben Sie detailliert an, wo in der Unternehmensstruktur die Position angegliedert ist und an welche Vorgesetzten zu berichten ist.
• Fähigkeiten und Qualifikationen:
Zählen Se auf, welche Fähigkeiten Sie zwingend von einem Bewerber erwarten. Differenzieren Sie zwischen wünschenswerten Fähigkeiten oder Qualifikationen. Berücksichtigen Sie hier auch erwartete Berufserfahrung, Zertifikate oder Zusatzqualifikationen.
• Unternehmensprofil:
Auch wenn man voraussetzen darf, dass sich der Kandidat über das Unternehmen informiert, bei dem er sich bewirbt, geben Sie ihm eine kurze Beschreibung mit an die Hand.
• Ort:
Klingt selbstverständlich, aber gerade bei Tätigkeiten im Außendienst ist es wichtig, dass Bewerber wissen, wo sie hauptsächlich arbeiten werden bzw. zu wie viel Prozent sie unterwegs sind. Definieren Sie auch das Reisegebiet möglichst genau.
• Beschäftigungsart:
Machen Sie deutlich, ob es sich um einen Voll- oder Teilzeitjob handelt und geben Sie gegebenenfalls die Stundenzahl mit an. Auch bei Praktika sollten diese Angaben mit aufgeführt werden.
• Gehalt und Zusatzleistungen:
In Deutschland ist es bei den meisten Positionen nach wie vor üblich, dass der Bewerber zusammen mit seiner Bewerbung eine erste Gehaltsvorstellung abgibt. Wenn es ihr Unternehmen erlaubt, stellen Sie klar und deutlich heraus in welchem Gehaltsbereich sich die Stelle befindet. Außerdem teilen Sie den Kandidaten mit, mit welchen Zusatzleistungen sie rechnen können. Betriebliche Altersvorsorge, Übernahme von Umzugskosten oder Kindergartenbeiträge sind den Bewerbern oft wichtiger als Firmenwagen oder Laptop.
• Bewerbungsadresse:
Machen Sie sich vorher genaue Gedanken, in welcher Form Sie Bewerbungen akzeptieren und geben Sie dies entsprechend bekannt. Achten Sie hier auf Vollständigkeit aller Angaben inklusive Mail-Adresse, Telefondurchwahl und Verlinkungen zu Webseiten und Online-Bewerbungsformularen.
• Und zu guter Letzt bedenken Sie:
Mit Ihrer Stellenanzeige machen Sie potentiellen Bewerbern ein Angebot. Und wie bei Waren und Dienstleistungen auch, sollte das Angebot möglichst attraktiv sein, damit sich viele Leute angesprochen fühlen. In den wenigsten Fällen sitzen die Arbeitsuchenden an ihren Schreibtischen und warten darauf, bis endlich Ihr Unternehmen genau diese Position ausschreibt.
Im Gegenteil konkurrieren Sie entweder mit dem bisherigen Arbeitgeber oder Sie befinden sich im Wettbewerb mit hunderten von adäquaten Angeboten. Ernsthaft in Betracht gezogen werden dann letztendlich professionelle Stellenanzeigen, die sich nach dem ersten Eindruck festsetzen und von den anderen abheben. Und dabei geht es weniger um Schnickschnack und Firlefanz, sondern um harte Fakten.
Bild: VISHNU_KV | pixabay.com