Start-up-Gründer genießen hohes Ansehen
Viele Bundesbürger haben noch nie etwas von dem Begriff Start-up gehört. Das hat jetzt eine Umfrage des Bitkom ergeben. All jene, die wissen, was ein Start-up ist (immerhin jeder Dritte) haben aber eine hohe Meinung von jungen Unternehmen dieser Kategorie. Viel mehr noch. Gelten sie fast durchweg als innovativ (82 Prozent) und wichtig für die Zukunft des Standortes Deutschland (71 Prozent). Dass Start-ups neue Arbeitsplätze schaffen, glauben sogar 83 Prozent derjenigen, die wissen, was ein Start-up ist.
Start-up-Gründer als Vorbilder für junge Leute
Interessant ist auch die Einstellung zu den Gründern. Denn diese werden insgesamt als leistungsorientiert und zielstrebig wahrgenommen. Darüber hinaus gaben 63 Prozent an, Start-up-Gründer als Vorbilder für junge Leute zu sehen. Dass trotzdem zwei Drittel der Bundesbürger nicht wissen, was ein Start-up ist, sieht Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz als deutliches Zeichen für Handlungsbedarf. Gerade weil in diesen Unternehmen viel Zukunftspotential steckt.
„Wir brauchen Start-ups, die dynamisch und innovativ Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit entwickeln. Es ist an der Zeit, dass sich diese Erkenntnis auch in Deutschland durchsetzt“, so Dietz auf der CeBIT im Rahmen des Young IT Day.
Scheitern wird nicht als Makel angesehen
Fast ein wenig überraschend ist ein weiteres Ergebnis der Studie. Vor allem im Hinblick auf die Tatsache, dass Deutschland nicht gerade als besonders risikofreudiges Land gilt. Doch genau das scheint sich jetzt zu ändern. Immerhin sieht die überwiegende Mehrheit der Befragten ein Scheitern von Start-ups nicht als Makel. Ganz im Gegenteil. Acht von zehn Befragten sind der Meinung, dass jeder gescheiterte Start-up-Gründer eine zweite Chance verdient. Zwei Drittel schlagen vor, er solle Vorträge über seine Erfahrungen an Schulen und Universitäten halten.
„In Deutschland entwickelt sich derzeit eine Kultur der zweiten Chance. Den meisten Menschen ist offenbar klar, dass zu Innovation Risiko gehört und zu Risiko die Möglichkeit des Scheiterns.“, begründet Dietz die Einstellung der Befragten. Dennoch können sich nur 43 Prozent der Umfrage-Teilnehmer vorstellen, bei einem Start-up zu arbeiten. Obwohl die Meinung zu den Arbeitsbedingungen überwiegend positiv ausfällt. Rund drei Viertel halten die Arbeitszeiten für flexibel und sind der Ansicht, dass eigene Ideen eingebracht werden können. Die Arbeitsbelastung wird noch immer hoch eingeschätzt. Darüberhinaus halten viele der Befragten einen solchen Arbeitsplatz für unsicher.
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13.03.2014