Flurfunk: Vertrauliche Gespräche am Arbeitsplatz
Die Digitalisierung von Informationen ist nicht mehr aufzuhalten, das zeigen Cloud, Big Data und Co. Allerdings muss man angesichts einer Studie zum Thema „Kommunikation am Arbeitsplatz“ anerkennen, dass kaum etwas so effektiv ist, wie der berühmt berüchtigte Flurfunk. Dabei kann sich selbst in einem großen Unternehmen mit hunderten von Mitarbeitern eine brisante Information schneller verbreiten, als die Masern in Berlin.
Der „Flurfunk“ funktioniert
Wer wird befördert, wer „wird gegangen“ und wer hat nochmal was mit dieser einen Kollegin angefangen? Jedenfalls gehören Klatsch und Tratsch zum Büroalltag wie eingetrocknete Müslischalen und chronischer Koffeinmangel. Übrigens bekommen Support-Mitarbeiter den Flurfunk scheinbar am häufigsten mit, wie die Studie des US-amerikanischen Karriereportals careerbuilder.com herausgefunden hat.
Ist das Geheimnis gelöst?
Demzufolge hat jeder zweite Support-Mitarbeiter schon einmal eine vertrauliche Unterhaltung mitgehört. Dabei handelte es sich am häufigsten um Lästereien über den Chef und die Kollegen oder Gespräche über Entlassungen. Außerdem ganz oben auf der Themenliste belauschter Unterhaltungen befinden sich Abfindungen im Falle einer Kündigung und amouröse Verwicklungen im Kollegenkreis.
Zudem bekommen Support-Mitarbeiter auch mit, dass der Vorgesetzte belogen wird oder Kollegen absichtlich dazu gebracht werden, einen Fehler zu machen. Schließlich waren mitangehörte Informationen teilweise sogar so brisant, dass diese zu einer Kündigung führen könnten. Immerhin 11 Prozent der Befragten gaben das an.
Warum man nichts Vertrauliches liegenlassen sollte
Nach den skurrilsten, bzw. brisantesten Dingen befragt, die Support-Mitarbeiter gefunden haben (am Arbeitsplatz oder im Müll), gaben sie die folgenden Dinge an:
- Eine Gehaltsliste der Mitarbeiter
- Ein Foto eines spärlich bekleideten Kollegen
- Wichtige Dokumente zu Entlassung und Abfindung
- Ein Diagramm zu einer geplanten Umstrukturierung
- Ein alter Liebesbrief unter Kollegen
- Einen Termin für eine Brustvergrößerung
- Eine Geschichte, die Chef und Kollegen in wenig schmeichelhaftem Lichte erscheinen lassen
- Ein Schwangerschaftstest
- Die Antwort eines Arbeitnehmers auf eine persönliche Dating-Anzeige
- Der Lebenslauf eines Mitarbeiters auf dem Kopierer
- Ein Brief der Geliebten des Chefs
- Kontoauszüge der Ex-Frau vom Chef
- Die Steuerrückzahlung eines Mitarbeiters
- Gestohlene Event-Tickets
- Einen Diamantring
- Einen Personalausweis
- Schlüsselbund für das gesamte Bürogebäude
27.02.2015
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