Fußball-Smalltalk? Wir haben nachgefragt!

Wenn man die Balkone in Wohngebieten ansieht, durch die Straßen an parkenden Autos vorbei geht, durch Supermärkte eilt, dann scheint es wieder einmal nichts Wichtigeres zu geben als Fußball. Jedenfalls nichts, was man durch Wimpel, Fähnchen und allerlei Dekoschnickschnack so gut und so effektiv zur Schau stellen kann. Lustig. Irgendwie! Nicht wahr? Stellt sich die Frage, ob das Thema auch den Arbeitsalltag überlagert: den nach innen, im Kollegenkreis oder den nach außen, in der Kommunikation zum Kunden. Neugierig geworden, habe ich mich schlau gemacht mit einer völlig unrepräsentativen Umfrage zu Fußball-Smalltalk im Kreise von Menschen im Vertrieb oder solchen mit viel Kundenkontakt. Am sehr bunten Ergebnis lasse ich sie gerne teilhaben.

Fußball-Smalltalk

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Die Porzellankiste, das sind im konkreten Fall unterschiedliche Vorlieben für oder gegen bestimmte Nationalmannschaften oder Spieler. Auf die Bundesliga bezogen: Für welchen Verein das Fan-Herz schlägt! Fußball-Smalltalk findet statt, aber nur unter ganz bestimmten Umständen – wenn man das gleiche Team bevorzugt und/oder die beiden Länder in unterschiedlichen Gruppen spielen.

Fußball-Smalltalk? Nur intern!

Da aber richtig! Fast überall werden Tippspiele organisiert, an denen fast alle Kollegen – fußballwissende wie -unwissende – teilnehmen. „Da wir aber noch in der Vorrunde sind und wir keine holländischen Kollegen haben, gab‘s bisher auch keine Reibereien!“ sagt mir einer. Verschmitzt lächelnd! Was in den Teams passiert, wenn die blinden Hühner (die Laien) die richtigen Ergebnisse erraten und dann die Körner (die ausgelobten Gewinne) absahnen, ist naturgemäß in der Vorrunde noch nicht bekannt.

Ich bin da nicht sooo am Thema interessiert …

Ob Fußball-Smalltalk hier kein Thema ist, weil der besagte Vertriebsmitarbeiter es einfach uninteressant findet, ob sich im konkreten Fall mit Vertriebler und Kunden zwei verwandte Seelen getroffen haben oder ob es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir zu den Viertelfinalspielen kommen, war zum Zeitpunkt des Gespräches noch nicht so ganz raus.

Also wir integrieren die EM im Vertrieb…

Da werden EM-Angebote aufgelegt, EM-Rabattaktionen kommuniziert. Im Kundengesprächen wird das Thema konsequenter Weise auch aktiv aufgegriffen, sowohl im persönlichen Kontakt als auch am Telefon. Und mit einem Augenzwinkern eine spontane Ergebniswette bei einer Rabattdiskussion angeboten. Der Einkäufer hat zugestimmt und -keinen- besseren Rabatt bekommen nach dem 2:1 für Deutschland. Gut fürs Unternehmen!

Sollte es in Ihrem Unternehmen keine offizielle Aussage geben, wie mit dem Thema umgegangen werden soll, dann sollten Sie auf alle Fälle Vorkehrungen treffen, um für alle Arten von Kunden (auch für Hardcorefans) gerüstet zu sein: Sprechen Sie alle Menschen, die nicht bei drei auf den Bäumen sind, darauf an, ob sie REWE-Kunden sind!

Wenn ja, ob Sie dann nicht deren Fußballerbildchen haben könnten, von denen es je eines pro 10 Euronen Einkaufswert gibt! Und packen Sie sich in Zeiten wie diesen immer ein Päckchen Panini-Bildchen in die Sakkotasche! Dann können Sie, selbst wenn Sie völlig uninteressiert sind, immer noch fragen, ob Ihr Gesprächspartner vielleicht Kinder hat, denen noch ein paar Karten für ihr jeweiliges Sammelalbum fehlen!

😉

Olee, ole, ole, oleeeee … we are the champions! Oleee …
Ihre Sabine Kanzler

Bild: finelightarts | pixabay.com

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