Gewichtszunahme: So beeinflusst Stress den Körper
Laut einer Untersuchung der Techniker Krankenkasse fühlt sich jeder Fünfte gestresst. Dass dies auch gesundheitliche Auswirkungen haben kann, ist hinlänglich bekannt. Das Universitätsklinikum Dresden geht davon aus, dass auch eine Gewichtszunahme auf Stress zurückzuführen ist. In einer Studie wollen Wissenschaftler nun belegen, dass psychischer beziehungsweise emotionaler Stress negativen Einfluss auf das Essverhalten hat.
Zu schnelles Essen führt zur Gewichtszunahme
So wird vor allem vermutet, dass gestresste Personen schneller essen. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass durch schnelles Essen weniger Hormone ausgeschüttet werden, durch die dem Körper ein Sättigungsgefühl signalisiert wird. Und auch andere Untersuchungen haben bereits in der Vergangenheit ergeben, dass Schnellesser dicker sind als jene, die ihre Mahlzeiten langsam zu sich nehmen. Dadurch, so die Wissenschaftler der Uniklinik Dresden, würden dem Körper mehr Nahrung und dementsprechend mehr Kalorien zugeführt. Dauerhaft führe ein solches Essverhalten zu Übergewicht.
Wie sich Belastungssituationen auf den Körper auswirken
„Der Mensch verändert sein Ernährungsverhalten unter dem Einfluss von Belastungssituationen, wie z. B. Prüfungen, Termin- und Zeitdruck oder in Folge belastender Ereignisse. Das autonome Nervensystem reagiert dann durch Veränderungen der Herzrate und des Herzrhythmus, um den Körper auf die Bewältigung der Situation vorzubereiten“, so PD Dr. Katja Petrowski, Leiterin des Forschungsbereichs Angst, Stress und Bindung an der Technischen Universität Dresden.
Stress beeinflusst das Kauverhalten
Zudem schütte der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus, um Bealstungen verarbeiten zu können. Unter Stress stehende Menschen ändern außerdem ihr Kauverhalten. „Unsere Studie soll zeigen, dass Stress negativen Einfluss auf das Essverhalten hat. Gestresste Personen essen schneller, wobei es gleichzeitig zu einer gesteigerten Nahrungsaufnahme und einer damit verbundenen erhöhten Kalorienaufnahme kommt, welche sich letztendlich im Krankheitsbild der Adipositas (Fettleibigkeit) äußert“, so Petrowski.
In der Studie, für die das Uniklinikum im Moment noch Probanden sucht, messen die Wissenschaftler per Speichelprobe die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol – während und nach einem mentalen Belastungstest. Auch Herzfrequenz und Kauverhalten sollen untersucht werden. Wann die Ergebnisse der Studie vorliegen, ist noch nicht bekannt.
Siehe auch: Stresspegel besonders hoch bei Führungskräften
Bild: Natesh Ramasamy | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt
20.05.2014