Urlaub: Wichtig für Gesundheit und Motivation
Drei Wochen Urlaub am Stück? Das klingt zwar verlockend, doch nehmen sich nur die wenigsten 15 zusammenhängende Urlaubstage. Um genau zu sein, traf dies im letzten Jahr nur auf 9,2 Prozent der österreichischen Beschäftigten zu, während es 1969 noch ganze 22 Prozent waren, die sich drei Wochen hintereinander gönnten. Den meisten genügt einer Studie zufolge eine Urlaubsdauer zwischen fünf und sieben Tagen. Nur ein Drittel der Befragten plant bis zu zwei freie Wochen.
Kurzurlaube immer beliebter
Viele Arbeitnehmer stückeln heute ihren Urlaub und nehmen hier und da mal ein paar Tage, wenn die Erschöpfung zu groß wird. Dabei dauert es heute nachweislich länger, sich zu erholen als noch vor Jahren. In vielen Unternehmen herrschen durch die zunehmende Digitalisierung Umsatz- und Zeitdruck. Ständige Erreichbarkeit tut ihr Übriges. Studien zeigen, dass viele selbst im wohlverdienten Urlaub E-Mails beantworten und Anrufe entgegennehmen.
Jeder dritte trotz Urlaub dauerhaft gestresst
Noch dazu starten die meisten gestresst in den Urlaub und bereiten sich noch in letzter Minute auf ihre Abwesenheit vor. In einer anderen Untersuchung gaben die meisten Befragten an, dass sie glauben, dass sich Arbeit und Privatleben weiter vermischen werden. Dauerhafter Stress ist damit vorprogrammiert. Schon vor ein paar Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation Stress zu „einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts“ erklärt.
Jeder dritte leidet hierzulande an stressbedingten Symptomen von Rückenschmerzen über Magenschmerzen bis hin zu Herzinfarkten. Einer aktuellen Studie der Techniker Krankenkasse zufolge nehmen die Krankschreibungen, bedingt durch einen hohen Stresslevel stetig zu. Statistisch gesehen hatte jeder Arbeitnehmer einen stressbedingten Fehltag. Tendenz steigend – auch, weil es vielen immer schwerer fällt, nach Feierabend oder im Urlaub richtig abzuschalten.
Erholung durch Kontrast zum Alltag
In manchen Unternehmen gibt es bereits gezielt Strategien, um dem entgegenzuwirken und Mitarbeiter gesund und leistungsfähig zu halten. So empfängt beispielsweise ein Mitarbeiter bei Daimler, sobald er seinen Urlaub angetreten hat, keine E-Mails mehr. Übrigens: Das beste Rezept für eine nachhaltige Erholung heißt nicht zwangsläufig Strand und Nichtstun, sondern Kontrastprogramm! Das sagen zumindest die Experten der Zeitschrift Psychologie Heute.
03.07.2015
Bild: veerasantinithi | pixabay.com