Factoring – Definition, Vorteile & Risiken
Factoring dient der kurzfristigen Umsatz- und Unternehmensfinanzierung. Anders ausgedrückt bezeichnet der Begriff den Verkauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen noch vor deren Fälligkeit an einen Dritten. Dabei zahlt die aufkaufende Gesellschaft (Factor) dem Verkäufer (Anschlusskunde) den Forderungsgegenwert sofort aus. Die moderne Form des Forderungsverkaufs stammt aus den USA. Wenngleich es auch schon im antiken Babylonien und in der Renaissance bei den Fuggern Formen des Factoring gab. In Deutschland treten meist Tochtergesellschaften von Banken als Factor auf.
Das Veritätsrisiko beim Factoring
Allerdings trägt der Factor das sogenannte Veritätsrisiko. Dieses liegt darin, dass die aufgekaufte Forderung nicht besteht oder zu einem späteren Zeitpunkt wegfällt. Deshalb zahlt der Factor zunächst nicht den vollen Forderungsgegenwert, sondern behält zwischen 10 und 20 Prozent als Sicherheit zurück. Sobald die Zahlungen vom Debitor erfüllt sind, erstattet er seinem Anschlusskunden den Einbehalt.
Vorteile für den Kunden
Für den Anschlusskunden hat das Factoring viele Vorteile. Zum einen erzielt er einen sofortigen Liquiditätsgewinn. Zum anderen erreicht er gleichzeitig eine Verkürzung der Bilanz. Außerdem ist er zugleich gegen den Ausfall von Forderungen geschützt. Darüber hinaus ermöglicht der Liquiditätsgewinn, eigene offene Forderungen vorzeitig zu begleichen. Etwa Lieferanten mit Skonto zu bezahlen und dadurch die unternehmensinterne Kostenstruktur zu verbessern.
Bild: annca // pixabay.com