Gut informiert: Man denkt, was man liest!
Wer sich ausschließlich von Burgern, Nussnugatcreme und Softgetränken ernährt, der wird die Folgen in kurzer Zeit unschwer an sich erkennen können. Dazu braucht es dann noch nicht mal den Blick in den Spiegel. Man merkt es einfach: am Reißverschluss, der nicht zugehen will, am Rockbund, der kneift, wenn man zwischendurch auch mal ausatmen möchte, am Hosenknopf, der im schlimmsten Falle einfach abspringt. So, wie sich jemand ernährt, so fühlt er sich und so sieht er irgendwann auch aus.
Man ist, was man isst.
Brillat-Savarin (1755 – 1826), einer der bedeutendsten französischen Gastrosophen, wusste das schon vor 200 Jahren! Seltsamerweise überlebte er im Bewusstsein der Menschen nur in Form dieses doch sehr körper- und genussbezogenen Bonmots. Und das, obwohl er auch Schriftsteller und Richter war. Ob es daran liegt, dass er Franzose war? Deren innige Beziehung zum Essen ist ja bekannt! Oder daran, dass er nichts ebenso Griffiges zum Thema „Lesen und Denken“ gesagt hat? Jedenfalls existiert kein Zitat „Man denkt, was man liest“. Auch von niemand anderem.
Informiert zu sein, das ist für jeden wichtig. Gut informiert zu sein, seinem Gegenüber auf Augenhöhe zu begegnen, als interessanter und kompetenter Gesprächspartner wahrgenommen zu werden – für wen ist das wichtiger als für Menschen, deren Job Kommunikation ist? Der Vertrieb gehört mit Sicherheit in diese Kategorie.
Sind Sie also fit in den Märkten, in denen Sie sich bewegen? Richtig gut informiert? Woher beziehen Sie diese Informationen? Aus Fachzeitschriften, aus dem Plausch mit Kollegen? Aus der Tages- und Wochenpresse? Aus Wirtschaftsblättern? Aus renommierten Tageszeitungen mit seriöser und umfassender Berichterstattung oder vorwiegend aus der mit den vier großen Buchstaben? Als ergänzendes Medium ist dagegen sicher nichts zu sagen, aber als ausschließlich genutztes?
Gut informiert – Wissen, was läuft
Gut informiert zu sein, wissen, was läuft, kann der entscheidende Wettbewerbsvorteil sein. Sowohl in der täglichen Arbeit wie auch in Zeiten, in denen man seinen Arbeitgeber wechseln möchte. Je anspruchsvoller das Produkt, umso wichtiger ist es, seinen Gesprächspartnern auf Augenhöhe begegnen zu können. Dabei ist es gleich, ob es sich um Produktinnovationen handelt, ob Fusionen in der Luft liegen. Oder ob Marketingstrategien vom Wettbewerb gerade verändert werden, mit denen man sich demnächst argumentativ beim Kunden herumschlagen muss. Und manchmal ist es auch wichtig, auf alle Fälle aber mindestens hilfreich, überhaupt mitreden zu können. Mit dem als Grundlage, was man früher Allgemeinbildung nannte. Die erwirbt man immer noch am leichtesten, indem man sich für vieles interessiert. Und liest.
Ohne Input kein Output
Karriereplanung ist auch Wissens- und Bildungsplanung. Denn es liegt doch auf der Hand: Ohne geistig hochwertigen Input kein geistig hochwertiger Output. Wer es sich da zu leicht macht, der wird auch gerne mal als „zu leicht“ befunden. Was in diesem Falle noch nicht mal dadurch kompensiert wird, dass man nun wieder bedenkenlos atmen kann und der Hosenknopf hält.
Natürlich gehört auch die viel gepriesene Intuition zum täglichen Arbeitsleben eines Mitarbeiters im Sales. Etwas worauf unser Unterbewusstsein zurückgreifen kann und was man nach Meinung vieler hat oder auch nicht. Das Unterbewusstsein braucht ebenso Nahrung wie der Körper. Mal einen BigMac und einen Schokoriegel. Regelmäßig aber abwechslungsreiche und gesunde Kost. Und damit sind wir wieder beim „Bauchgefühl“: Man ist eben das, was man isst! Aber auch das, was man liest!
Guten Appetit!
Ihre Sabine Kanzler
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