Wunschberuf oder Sicherheit: Was zählt im Job?
Als Kind waren Astronaut, Schiffskapitän oder Ballerina häufig die Antwort auf die Frage: „Was möchtest du denn mal werden, wenn du groß bist?“ Im Laufe der Jahre wurden die Berufswünsche vielleicht realistischer, vielleicht vernünftiger. Geprägt von den Erwartungen der Familie, den eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten. Dennoch bewahren wir uns meist auch im Erwachsenenalter eine Vorstellung von unserem Wunschberuf. Nur die wenigsten üben ihn dann tatsächlich auch aus.
Geld als einziger Motivator
Das hat eine Umfrage des Portals karriere.at ergeben. Demnach leben nur die wenigsten ihren beruflichen Traum, nämlich 12 Prozent der Befragten. Immerhin sind 33 Prozent nicht gänzlich unzufrieden mit ihrer Wahl, auch wenn sie finden, dass es schon besser ginge. Als lediglich „praktisch“ empfinden 28 Prozent der Befragten ihre aktuelle Beschäftigung, während 27 Prozent angaben, dass ihr Job „Horror“ sei und nur wegen des Geldes ertragbar ist.
Arbeitnehmer zeigen wenig Initiative
Dabei könnte das Gute doch so nah liegen – vielleicht schon in einer anderen Abteilung und einem veränderten Aufgabengebiet. Doch Arbeitnehmer ergreifen selten die Initiative, wenn es um ihr berufliches Fortkommen geht. Das zumindest gaben die befragten Arbeitgeber an. Demnach müssen 43 Prozent der HR-Manager und Führungskräfte aktiv auf ihre Mitarbeiter zugehen, um etwas über deren Karrierewünsche zu erfahren. Weitere 41 Prozent berichteten, nur im Mitarbeitergespräch Kenntnis über die beruflichen Pläne der Arbeitnehmer zu erlangen. Für acht Prozent der Befragten sind die Karrierewünsche der Mitarbeiter generell kein Thema. Genauso viele Führungskräfte kennen die beruflichen Entwicklungswünsche immerhin sehr genau.
„Larifariziele“ bringen nicht den Wunschberuf
Wer sich beruflich weiterentwickeln wolle, um seinem Wunschberuf ein Stückchen näher zu kommen, müsse sein Ziel genau kennen, sagt die Beraterin für individuelle Berufsfindung Uta Glaubitz gegenüber karriere.at: „Larifariziele entwickeln keine Kraft.“ Nur dann könne man die entsprechenden Schritte einleiten und letztlich sein Ziel erreichen, so Glaubitz.
25.11.2015
Bild: Sam Howzit | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt