Erfolg und Glück im Beruf durch positives Denken?
Was braucht es für Erfolg und Glück – vor allem im Job? Mehr Geld? Nette Kollegen? Kostenlose Schokoriegel? Einen sogenannten Feel-Good-Manager? Alles Quatsch, sagt Shawn Achor, der auf der Innovationskonferenz Ted verriet, worauf es wirklich ankommt. Das Prinzip klingt denkbar einfach und um ganz ehrlich zu sein: Nicht wirklich neu. Statt sich negativen Dingen zu widmen, solle man sich besser auf alles Positive konzentrieren, so Achor, der Autor von „Before Happiness“. Genau das mache den Unterschied aus und sei das Geheimnis einiger herausragender Persönlichkeiten, die in ihren intellektuellen, athletischen oder musischen Fähigkeiten überdurchschnittlich sind und deren Kreativität, Belastbarkeit und Sinn für Humor außergewöhnlich scheinen.
Liegt der Focus auf Negativem?
Anchor ist überzeugt, dass diese Fähigkeiten nicht einigen wenigen vorbehalten sein müssen, sondern von jedem genutzt werden können. Dies werde allerdings dadurch verkompliziert, dass wir mit negativen Informationen überhäuft werden. In den Nachrichten überwiegen Berichte von Mord, Korruption oder Naturkatastrophen und unser Gehirn beginne rasch zu glauben, dies entspreche dem wahren Verhältnis von Positivem und Negativem auf der Welt. Um das wahre Verhältnis erkennen zu können, müsse man laut Anchor vor allem die Formel für Erfolg und Glück umkehren.
Mehr Arbeit = Mehr Erfolg und Glück?
Der Teufel steckt wie so oft im Detail. Denn die meisten Unternehmen glauben, dass ihre Mitarbeiter umso erfolgreicher werden, je mehr sie arbeiten. Und dass sie mit wachsendem Erfolg auch automatisch glücklicher werden. So werden wir erzogen und so hat es sich in den Köpfen festgesetzt. Und genau das sei der falsche Ansatz, so Achor. Denn jedes Mal, wenn das Gehirn einen Erfolg verzeichnet, wird die Erfolgslinie zugleich weiter nach hinten verschoben. Das heißt, wer sein Verkaufsziel erreicht, verändert es automatisch, was wiederum bedeutet, dass das Gehirn nie im Zustand des Glücks ankommt.
Das eigentliche Problem aber sei, dass unsere Gehirne genau andersherum funktionieren. Denn im positiven Zustand liefert das Gehirn wesentlich bessere Leistungen als im negativen, gestressten oder neutralen Zustand. Und zwar um 31 Prozent, weil Dopamin, der Stoff der im positiven Zustand ausgeschüttet wird, nicht nur glücklich macht, sondern auch die Lernzentren im Gehirn aktiviert.
Anchors Tipp: An 21 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils drei neue positive Dinge aufschreiben, für die man dankbar ist. Nach dieser Zeit soll ein Muster im Gehirn entstehen, das die Welt zuerst nach positiven Dingen abtastet. Probieren kann man es ja mal.
Bild: Caleb Roenigk | flickr.com | CC by 2.0 | Ausschnitt